Rücktritt für den Familienfrieden
Trump-Beraterin Kellyanne Conway zieht sich aus Wahlkampf zurück
Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass Kellyanne Conway gleich zu Beginn der Amtszeit von US-Präsident Donald Trump einen treffenden Ausblick darauf gab, was folgen würde: Trump und seine Berater rücken sich die Welt so zurecht, wie sie ihnen passt. Nach der Amtseinführung des Präsidenten im Januar 2017 sprach Conway von »alternativen Fakten«, nachdem Medien Trumps Behauptung widerlegten, die Veranstaltung sei von so vielen Menschen wie nie zuvor besucht worden.
Conway galt als eine der wichtigsten Beraterinnen des Präsidenten, am Mittwoch sollte die seit 2016 und somit mit am längsten dienende Mitarbeiterin im Trump-Team auf dem republikanischen Parteitag reden. Doch am Sonntag trat die 51-Jährige von ihrem Beraterposten zurück. Der Grund: die Rettung des Familienfriedens. Am Abend zuvor hatte ihre Tochter Claudia in sechs Nachrichten auf Twitter Conway schwere Vorwürfe gemacht. »Der Job meiner Mutter hat mein Leben ruiniert«, twitterte die 15-Jährige. Ihr breche das Herz, dass ihre Mutter auf ihrem Weg bleibe, »nachdem sie über Jahre gesehen hat, wie ihre Kinder leiden«. Ihrer Mutter warf sie vor, es gehe ihr nur um »Geld und Ruhm«.
Zeitgleich mit Conway kündigte auch ihr Mann George seinen Rückzug aus dem Wahlkampf an. Der Konservative kämpfte allerdings nicht für Trump. Mit dem »Lincoln Project« produziert er Wahlkampfclips, die konservative US-Amerikaner davon überzeugen sollen, Trump abzuwählen - und so der Republikanischen Partei die Möglichkeit zu geben, sich in der Opposition zu erneuern. Trump reagierte auf die Clips und behauptete, dass George Conway ein Verlierer sei und ein »Ehemann aus der Hölle«. Kellyanne Conway teilte mit, sie und ihr Mann seien in vielem nicht einer Meinung. Sie hätten nun eine Entscheidung getroffen, die geleitet sei von der Frage, was das Beste für ihre vier Kinder sei.
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