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MEINE SICHT: Claudia Krieg erwartet Selbstkritik, Fehlerkultur und Sensibilisierung - nicht nur bei der Polizei

  • Claudia Krieg
  • Lesedauer: 1 Min.
Kaum jemand lässt sich gern Diskriminierung und Menschenfeindlichkeit vorwerfen, es sei denn, er ist überzeugter Rassist. Das ist bei Angehörigen von Sicherheitsbehörden kaum anders als bei Zivilisten. Nur sind die meisten, die dazu befragt werden oder sich äußern, nicht von Rassismus betroffen. Weil sie sich selbst nicht als jemanden erleben, der offensiv und offensichtlich rassistische Gewalt ausübt, halten viele Menschen das Problem damit für erledigt.

Fragt man diejenigen, die aufgrund ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts, ihrer Kleidung, ihrer Religion, ihrer Behinderung oder ihrer Klassenzugehörigkeit alltäglichen Beleidigungen und Stigmatisierungen ausgesetzt sind, sieht das Bild anders aus. Um ihre Realität anzuerkennen, braucht es deshalb als erstes die Wahrnehmung von Rassismus als solchem und nicht die ständige Zurückweisung des Vorwurfs.

Verbeamtet zu sein, ist kein Freifahrtschein, die eigenen Einstellungen und Handlungsweisen nicht hinterfragen zu müssen, sondern beinhaltet eine Verantwortung. Behördenmitarbeiter müssen im Hinblick auf Selbstkritik und Fehlerkultur konsequent vorangehen – wenn sie nicht Teil eines gesellschaftlichen Auseinanderdriftens sein wollen, in dem sie mangels Auseinandersetzung und aufgrund massiven Vertrauensverlusts auf die Seite von Rassisten und Menschenfeinden gestellt werden.

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