Die Westküste der USA brennt

US-Präsident Trump will nun nach Kalifornien reisen

  • Lesedauer: 3 Min.

Portland. Der Westen der USA erlebt derzeit eine Feuersaison historischen Ausmaßes. Die bittere Zwischenbilanz: Mindestens 35 Tote und Dutzende Vermisste laut US-Medien, Zehntausende Menschen auf der Flucht, mehr als 30 000 Feuerwehrleute und Helfer im Einsatz. Bereits jetzt sind 19 000 Quadratkilometer Land laut Behörden verkohlt - das entspricht etwa der Fläche von Rheinland-Pfalz. In Kalifornien wollte sich US-Präsident Donald Trump am Montag erstmals seit Beginn der Brände vor gut drei Wochen ein Bild von der Lage machen und an einer Besprechung mit Einsatzkräften teilnehmen.

Für Montag hat die US-Wetterbehörde Warnungen für mehrere Gebiete an der Westküste herausgegeben. Starke Winde und hohe Temperaturen könnten die Flammen weiter schüren, hieß es. Etwas feuchtere Luft in den kommenden Tagen könne dagegen bei der Eindämmung der Feuer helfen.

Für Kalifornien gab es seit Ausbruch der ersten Feuer Mitte August Berichte über 24 Tote, zehn Opfer wurden zudem aus Oregon gemeldet. Im nördlichen Nachbarstaat Washington war bisher ein Opfer bestätigt. Lokale Behörden befürchten aber weitere Tote.

Rund 100 Großbrände wüten Behördenangaben zufolge derzeit vor allem in den drei Westenküsten-Bundesstaaten. Ländliche und bewaldete Gebiete sind besonders betroffen. Doch auch Millionen Menschen in den Großstädten an der Westküste - darunter Los Angeles, San Francisco, Seattle und Portland - bekommen die Auswirkungen zu spüren. Denn auch dort verschlechtert der Rauch die Luftqualität dramatisch.

Seit Tagen bedeckt Rauch den Himmel über Teilen des US-Westens und färbt diesen teilweise auch rötlich. Menschen berichten von Ascheflocken. Am Sonntag erschwerten laut Medienberichten insbesondere im Nordwesten riesige Rauchwolken die Löscharbeiten. Die Umweltbehörden in Oregon hatten die Luftqualität an Dutzenden Messstationen im Bundesstaat als »gesundheitsgefährdend« oder »sehr ungesund« bezeichnet, die beiden schlimmsten Warnstufen.

In Oregon sei die Kleinstadt Detroit den Flammen nahezu komplett zum Opfer gefallen, berichtete CNN. Dort stünden nur noch etwa zwei Dutzend Gebäude. Mehrere Feuerwehrleute im Ort hätten ihr eigenes Zuhause verloren und kämpften nun für den Schutz der Häuser, die noch stehen. In dem Bundesstaat werde erwartet, dass mehrere Waldbrände noch bis zum Winter andauerten. Auch in Kalifornien erwartet die Feuerwehr angesichts der Wetterbedingungen in dieser Woche weitere kritische Brände. Dort gilt vermutlich noch über Wochen anhaltende Waldbrandsaison bereits jetzt als die schlimmste seit Beginn der Aufzeichnungen.

»Das ist ein Weckruf, dass wir alles tun müssen, was wir können, um den Klimawandel zu bekämpfen«, sagte Oregons Gouverneurin Kate Brown am Sonntag beim TV-Sender CBS. Es gilt unter Wissenschaftlern als sicher, dass die Klimakrise Wetterextreme verschärft, die zu heftigeren Waldbränden beitragen. Trump hatte dies in der Vergangenheit immer wieder zurückgewiesen. dpa/nd

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