Neue Generation

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 2 Min.

Einen ihrer letzten Termine als brandenburgische Sozialministerin hatte Susanna Karawanskij (Linke) 2019 bei der Volkssolidarität. Es ging um Pflege und Altersarmut, soweit sie sich erinnert. »Es ist schön, dass ich nun an diesen Themen weiter arbeiten kann«, sagt die Politikerin, die mittlerweile als Staatssekretärin im Thüringer Infrastrukturministerium eine andere berufliche Aufgabe gefunden hat. Sie soll nun aber ehrenamtlich neue Präsidentin der Volkssolidarität werden. Dass die 40-Jährige gewählt wird, gilt als sicher. Beim Bundeskongress des Wohlfahrtsverbandes soll es am 16. Oktober in Karawanskijs Heimatstadt Leipzig einen Generationswechsel geben. Der 70-jährige Wolfram Friedersdorff hört auf.

Das solidarische Miteinander sei das Leitprinzip der Volkssolidarität, für das es sich zu kämpfen lohne, begründet Karawanskij ihre Kandidatur. Der Verband solle auch »für die nächsten Generationen prägend« und »in der Durchsetzung sozialer Gerechtigkeit gesellschaftlich wirksam sein«.

Für ein Jahr war Karawanskij bei der rot-roten Regierung in Potsdam eingesprungen, nachdem Sozialministerin Diana Golze (Linke) im August 2018 wegen eines Pharmaskandals zurücktreten musste. Die ehemalige Bundestagsabgeordnete Karawanskij war eine Notlösung, weil sich so relativ kurz vor der nächsten Landtagswahl und angesichts der noch nicht ausgestandenen Pharmaaffäre nicht so leicht jemand für den Posten finden ließ. Doch die neue Ministerin meisterte die Aufgabe zur großen Zufriedenheit ihrer Genossen. Mit ihrem sympathischen Auftreten kam sie bei Journalisten und bei der Bevölkerung gut an. Gern hätte sie noch ein paar Jahre als Sozialministerin drangehängt - und man hätte sie auch gelassen. Doch nachdem die Linke bei der Landtagswahl von 18,6 auf 10,7 Prozent abstürzte, schmiedete Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) eine Koalition mit CDU und Grünen.

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