Migration als Bereicherung

Marie Frank über Integration und Teilhabe in der Hauptstadt

  • Marie Frank
  • Lesedauer: 2 Min.

Welche Möglichkeiten haben einzelne Bundesländer wie Berlin, Geflüchtete aus den Elendslagern auf den griechischen Inseln aufzunehmen? Bisher ist in dieser Frage keine Antwort in Sicht, die nicht vom Bund oder der EU abhängt, wo die politischen Verhältnisse keine progressive Lösung versprechen.

Für die »Solidarity City« Berlin ist das schwer zu verkraften, wo doch der Platz und die Bereitschaft zur Aufnahme da sind. Doch selbst wenn Berlin alle 12 000 Schutzsuchenden aus Moria aufnehmen würde, wäre es damit lange nicht getan. Es reicht nicht, die Menschen bloß aufnehmen zu wollen, es gibt auch nach ihrer Ankunft zahlreiche Probleme zu lösen. Zuallererst bei der Unterbringung. Hier muss mehr getan werden, etwa indem private Immobilienkonzerne beim Bau neuer Wohnungen verpflichtet werden, eine bestimmte Anzahl Geflüchteter unterzubringen. Oder indem die lächerlich geringe Quote bei den Landeseigenen gesteigert wird.

Es reicht auch nicht, das Wort »Integration« aus dem Integrationsgesetz zu streichen, auch wenn es ein erster Schritt ist, weil damit meist Anpassung gemeint ist. Politik und Gesellschaft müssen aufhören, Migrant*innen als Bittsteller zu behandeln, sie müssen von Objekten zu Subjekten werden. Dazu braucht es echte Teilhabe, mehr Migrant*innen in der Verwaltung sind dafür ein Anfang, andere Bereiche wie die Politik müssen folgen. Denn Migration bringt Veränderung für die gesamte Gesellschaft mit sich - und das ist auch gut so.

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