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Mutmaßlicher Angreifer von Paris legt Geständnis ab
Ermittler sehen 18-Jährigen als Einzeltäter
Paris. Nach der Messerattacke von Paris deutet vieles auf einen politisch motivierten Hintergrund hin. Der 18-jährige Hauptverdächtige soll Berichten zufolge gestanden haben. Dabei habe er auch die von dem Satiremagazin »Charlie Hebdo« veröffentlichten neuen Mohammed-Karikaturen erwähnt, berichteten französische Medien am Samstag unter Berufung auf Ermittler. Acht weitere Menschen waren am Wochenende im Zusammenhang mit den Ermittlungen in Polizeigewahrsam. Es deute jedoch alles darauf hin, dass der mutmaßliche Täter allein gehandelt habe, hieß es aus Justizkreisen.
Bei dem Angriff in unmittelbarer Nähe der ehemaligen Redaktionsräume von »Charlie Hebdo« waren am Freitagmittag eine Mitarbeiterin und ein Mitarbeiter einer Film-Produktionsfirma verletzt worden. Der Hauptverdächtige habe die Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen nicht ertragen können, berichtete die Nachrichtenagentur AFP.
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In Paris läuft seit Anfang September der Prozess gegen mutmaßliche Helfer der Terrorserie im Januar 2015. Damals wurden insgesamt 17 Menschen getötet. Alles hatte mit einer mörderischen Attacke auf die Redaktion von »Charlie Hebdo« begonnen. Zu Beginn des Prozesses veröffentlichte das Magazin erneut Mohammed-Karikaturen. Die Redaktion, die inzwischen an einem geheim gehaltenen Ort arbeitet, wurde wieder bedroht.
Die französische Anti-Terror-Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordversuchs im Zusammenhang mit einer terroristischen Tat und Bildung einer Terrororganisation. Innenminister Gérald Darmanin sprach am Freitagabend von einem »islamistischen Terrorakt«.
Bei den am Wochenende weiteren noch in Polizeigewahrsam sitzenden Menschen handelt es sich um den Bruder und einen Bekannten des Hauptverdächtigen sowie um einen Mitbewohner und fünf Bewohner einer früheren Unterkunft des 18-Jährigen. Die Festnahmen wurden damit begründet, es gehe darum Informationen über sein Umfeld zu bekommen.
Eine unmittelbar nach dem Angriff zunächst festgenommener Mann wurde dagegen wieder freigelassen, weil er nichts mit dem Angriff zu tun hatte. Ermittlungen hätten seine Aussage bestätigt, wonach er die Tat als Augenzeuge beobachtet und den Angreifer verfolgt hatte, hieß es.
Über die Tat im Osten der französischen Hauptstadt wurden unterdessen weitere Details bekannt. Die beiden Opfer seien im Gesicht schwer verletzt worden. »Der Angriff war unglaublich gewalttätig«, sagte einer der Chefs der Produktionsfirma, Luc Hermann, dem Sender Franceinfo. »Es gab eine echte Bereitschaft zum Töten.« Die beiden wurden am Freitag operiert. Inzwischen liegen sie in zwei verschiedenen Krankenhäusern.
Die Opfer hatten gerade eine Raucherpause gemacht, als der Angreifer sie attackierte. »Ich hörte Schreie. Zuerst dachte ich, es wäre ein Mädchen, das spielt«, sagte ein Cutter namens Fabien der Zeitung »Le Parisien«. Der Angreifer soll dann in die Metro geflüchtet sein. Kurz später wurde er ganz in der Nähe festgenommen, vor der Oper am Platz der Bastille.
Innenminister Darmanin kündigte an, dass andere symbolische Orte in Frankreich nun besser geschützt werden sollen. Dazu zählt der Konzertsaal Bataclan, der im Herbst 2015 ebenfalls Ziel eines Angriffs war. Die Pariser Polizei steht in der Kritik, weil es rund um die ehemaligen Redaktionsräume von »Charlie Hebdo« keine besonderen Schutzmaßnahmen gab. Agenturen/nd
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