- Politik
- Corona und soziale Folgen
Kipping: Gewerkschaften müssen bei Impfstoffverteilung mitentscheiden
Linke-Chefin: Medizinisches Personal und ältere sowie vorerkrankte Menschen müssten vorrangig geimpft werden
Berlin. Die scheidende Linken-Chefin Katja Kipping hat gefordert, dass auch Gewerkschaften und Sozialverbände an der Entscheidung beteiligt werden sollen, welche Bevölkerungsgruppen zuerst gegen das Coronavirus geimpft werden. »Ich plädiere sehr dafür, dass neben der ständigen Impfkommission, dem Ethikrat und Wissenschaftlern auch Sozialverbände und Gewerkschaften in die Erarbeitung der Grundsätze zur Impfstoffverteilung eingebunden werden«, sagte Kipping der »Neuen Osnabrücker Zeitung« (NOZ). Es müssten rasch transparente Kriterien für die Impfstoffverteilung geschaffen werden. Kipping nannte medizinisches Personal und ältere sowie vorerkrankte Menschen als Gruppen, die vorrangig geimpft werden sollten.
»Es kann uns gelingen, dass unser Land gut aus der Pandemie herauskommt, wenn wir ein Höchstmaß an Vertrauen und Verständnis in dieser Verteilungsdiskussion erreichen können«, so Kipping weiter.
Mehr Corona-Infektionen: Anspannung steigt
Politiker stellen neue Pandemiemaßnahmen in Aussicht - gleichzeitig wächst die Kritik am uneinheitlichen Vorgehen
Kassenärztepräsident Andreas Gassen warnte hingegen vor einer mangelnden Impfbereitschaft: »Ich gehe zwar davon aus, dass Mitte kommenden Jahres mehrere verfügbare Impfstoffe auf dem Markt sind«, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) der »NOZ«. »Aber auch dann bleibt die Frage: Wer lässt sich wirklich impfen? Ich bin skeptisch.« Agenturen/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.