Linke entscheidet über Verschiebung ihres Bundesparteitages

Partei hat ihr geplantes Treffen bereits von drei auf einen Tag zusammengekürzt

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die Linke will am Dienstagabend darüber entscheiden, ob ihr am Freitag in Erfurt geplanter Parteitag abgesagt wird oder nicht. Das sagte Parteichef Bernd Riexinger am Montag bei einer Pressekonferenz in Berlin. Es deutet sich allerdings mit Blick auf die aktuelle Corona-Entwicklung an, dass das Delegiertentreffen nicht stattfinden wird. Fraktionschef Dietmar Bartsch hatte am Montagmorgen bei RTL/ntv gesagt, er könne sich angesichts der Lage nicht vorstellen, dass der Parteitag normal zusammenkommt. Man müsse nun über andere Möglichkeiten nachdenken.

Riexinger sagte, er wolle die Entscheidung des Parteivorstandes am Dienstag nicht vorwegnehmen. »Es kann aber durchaus sein, dass es dann doch nicht meine letzte Pressekonferenz heute war.« Die Linke wollte wie die CDU, die ihren Parteitag inzwischen verschoben hat, eigentlich eine neue Führung wählen. Nach acht Jahren als Parteivorsitzende treten Katja Kipping und Bernd Riexinger nicht mehr an. Die neue Doppelspitze werden aller Voraussicht nach die Linksfraktionschefin im hessischen Landtag, Janine Wissler, und Thüringens Parteichefin Susanne Hennig-Wellsow bilden.

Mehr Gerechtigkeit, mehr Organizing?
Zwei Linke-Kommunalpolitiker aus Nordrhein-Westfalen im Streitgespräch über die Probleme und Perspektiven ihrer Partei

Hennig-Wellsow sprach sich in der »taz« für eine Absage des Parteitags aus. »Angesichts der derzeitigen Pandemiesituation fände ich es richtig und verantwortungsvoll, den Parteitag zu verschieben«, sagte sie. Riexinger verwies auf die Infektionszahlen und sagte, einige Delegierte hätten bereits signalisiert, dass sie nicht anreisen könnten, weil sie gefährdet sind. »Das heißt, wir kriegen ein Problem mit der demokratischen Legitimation.« Man müsse eine Risikoabwägung machen. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -