Linke und BUND plädieren für Schließung von Regionalflughäfen

Seit Jahren defizitärer Klein- und Kleinstflughäfen dürften nicht geschützt werden

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Berlin. Die Linke und der Umweltverband BUND haben sich vor dem »Luftverkehrsgipfel« dafür ausgesprochen, unrentable Regionalflughäfen dicht zu machen. Der BUND forderte die Schließung von zehn Regionalflughäfen. Der Linke-Verkehrspolitiker Jörg Cezanne sagte der Deutschen Presse-Agentur: »Die Perspektive der betroffenen Beschäftigten muss in der Krise geschützt werden, aber nicht die Vielzahl schon seit Jahren defizitärer Klein- und Kleinstflughäfen. Flughäfen wie Paderborn-Lippstadt oder der Kasselairport belasten das Klima und die öffentlichen Haushalte, verkehrlichen Nutzen haben sie jedoch nicht.«

Bei einem digitalen Treffen diskutieren Politiker und Vertreter der Luftverkehrsunternehmen am Freitag über die Probleme der von der Corona-Krise hart getroffenen Branche. Weil das Passagieraufkommen in der Krise stark gesunken ist, strebt Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) ein milliardenschweres Rettungspaket etwa für Flughäfen an. Dies fordert auch die Branche, um Standorte und Jobs zu sichern.

Der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt sagte: »Verkehrsminister Scheuer will neue Subventionen an alle Verkehrsflughäfen in Deutschland ausschütten und weitere Subventionsschleusen öffnen für Länder und Kommunen. Wir sagen ganz klar: Keine Flughafensubventionen mit der Gießkanne. Auf keinen Fall dürfen Flughäfen Zuschüsse erhalten, die schon vor der Coronakrise dauerhaft von Subventionen abhängig waren und die fast ausschließlich Urlaubs-Billigflüge mit Hilfe von Lohn- und Gebührendumping anbieten.« Dies betreffe fast alle Regionalflughäfen in Deutschland.

Der BUND-Luftverkehrsexperte Werner Reh sagte, das Flughafensystem müsse mutig reformiert werden. »Heute wickeln zehn von 24 Flughäfen bereits über 92 Prozent des gesamten deutschen Flugverkehrs ab. Zehn der 14 Regionalflughäfen in Deutschland sind dauerhaft von staatlichen Subventionen abhängig und haben keine Verkehrsfunktion für die regionale Wirtschaft. Diese Zombie-Flughäfen dürfen nicht durch Subventionen wiederbelebt werden, um die Klimakrise weiter zu verschärfen.« dpa/nd

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