- Politik
- Iranisches Atomprogramm
Atomenergiebehörde: Iran hat zwölfmal mehr angereichertes Uran als erlaubt
IAEA fordert von Teheran Erklärungen zu verdächtiger Anlage
Wien. Die iranischen Bestände an angereichertem Uran sind nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) um ein Vielfaches höher als erlaubt. Seit dem Austritt der USA aus dem Internationalen Atomabkommen mit Teheran im Jahr 2018 habe der Iran die Urananreicherung weiter fortgesetzt, hieß es in einem Bericht der IAEA, welcher der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch vorlag. Inzwischen überschreite die Menge leicht angereicherten Urans das erlaubte Limit um mehr als das Zwölffache.
Die Behörde bezeichnete zudem Irans Erklärungen zum Fund atomaren Materials in einer nicht deklarierten Anlage des Landes als »nicht glaubwürdig«. Die iranischen Behörden hätten zwar einige Informationen über die Anlage geliefert, diese seien aber »technisch nicht glaubwürdig«, hieß es in dem Bericht der IAEA. Teheran müsse eine »umfassende und zügige Erklärung« für die »Präsenz von vom Menschen gemachten Uranpartikeln an einem Ort im Iran« liefern, welcher der Behörde nicht gemeldet worden sei.
Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.
In dem Bericht werden keine Angaben zum Standort der fraglichen Anlage gemacht. Nach Informationen aus Diplomatenkreisen könnte sie im Teheraner Bezirk Turkusabad liegen. Der Ort war von Israel als mutmaßliches Gelände für geheime atomare Aktivitäten bezeichnet worden. AFP/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.