Regierungskrise als Chance

Aert van Riel zum Rücktritt von Lorenz Caffier

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 1 Min.

Ein Innenminister, der offensichtlich so wenig über die Neonazistrukturen in seinem Bundesland weiß oder wissen will, dass er bei einem Rechtsradikalen eine Waffe kauft, der ist nicht mehr tragbar. Deswegen ist es folgerichtig, dass Lorenz Caffier nun das Handtuch geworfen hat. Der Ressortchef aus Mecklenburg-Vorpommern weigert sich aber nach wie vor, Selbstkritik zu üben. In einer Erklärung wettert er gegen das »erbarmungslose« und oft »undifferenzierte« Mediengeschäft, das angeblich schuld ist an seiner Misere. Dabei ist es Journalisten zu verdanken, dass rechte Strukturen aufgedeckt wurden. Nun ist es an der Zeit, dass die Landesregierung aufarbeitet, was alles bei der Bekämpfung des Neonazismus falsch gelaufen ist. Beim rechtsradikalen Netzwerk Nordkreuz liegt weiter vieles im Dunkeln.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig dürfte erleichtert sein, dass sie Caffier los ist. Die Sozialdemokratin sollte sich aber auch die Frage stellen, ob die CDU für sie die richtige Koalitionspartnerin ist, wenn es um die innere Sicherheit geht. Eine Regierungskrise birgt auch immer die Chance für einen Neuanfang. Im Schweriner Landtag gibt es rechnerisch eine linke Mehrheit. Die müsste genutzt werden.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -