Pfusch aus dem Kanzlerinnenamt

Daniel Lücking über den Entwurf zum BND-Gesetz

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.

Man könnte meinen, die Enthüllungen von Edward Snowden hätte es nie gegeben. Denn die Bundesregierung versucht, die Massendatensammlung, die damals in der Kritik stand, immer wieder neu zu legitimieren. Jetzt wird eilig gehandelt. Zwar hat das Bundesverfassungsgericht einen Aufschub für die Überarbeitung des als verfassungswidrig eingestuften BND-Gesetzes bis Ende 2021 gewährt, jedoch kann die Bundesregierung nicht davon ausgehen, nach der Bundestagswahl sofort handlungsfähig zu sein.

Während sich die Republik im Corona-Weihnachtstress befindet, soll ein Gesetz entstehen, das in etwa so löcherig ist, wie die durch eine BND-Tarnfirma dem internationalen Markt untergejubelte Verschlüsselungstechnik. Dreistigkeit könnte auch jetzt siegen, denn das Thema Überwachung hat in den letzten Jahren nicht mehr die Zugkraft, die es noch zu Zeiten des NSA-Untersuchungsausschusses hatte. In der berechtigten Hoffnung, den Kollaborateur SPD erneut im Boot zu haben, legen Referent*innen und Geheimdienstkontrolleur*innen aus dem Kanzlerinnenamt ein Gesetz vor, das ebenso verfassungswidrig daher kommt, wie 2016. Auf Jahre illegalen Handelns folgten vier Jahre pseudolegales Handeln. Es scheint nicht enden zu wollen, und wieder einmal hängt es an der SPD.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.