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Einsam unter Männern

Schiedsrichterin Stephanie Frappart pfeift nun auch Champions League

  • Olek Meyer
  • Lesedauer: 2 Min.

Diesen Mittwoch erwartet Juventus Turin die Fußballer von Dynamo Kiew zum Flutlichtspiel in der Champions League. Allein der Anpfiff wird es zu einem historischen Spiel machen, denn die 36-jährige Stéphanie Frappart ist Vorkämpferin, die ihr Debüt als erste Unparteiische in der Spitzenklasse antritt. Schon mit 19 Jahren konnte sie sich sowohl im Frauen- als auch im Männerfußball als qualifizierte Schiedsrichterin etablieren. Seit 2014 pfeift sie in der Ligue 2, seit 2019 den Profifußball der ersten französischen Spielklasse. Dann kamen die WM 2019 der Frauen, das Super-Cup-Finale der Männer, gefolgt von Nations League und Europa League.

Als Mitarbeiterin des Arbeitersportverbands in Frankreich zeigt sie sich auch sonst sehr kämpferisch. In der Fédération Sportive et Gymnique du Travail setzt sich Frappart mit dafür ein, dass in mehr als 4700 Vereinen allen der Zugang zum Sport ermöglicht wird. Nun steht sie genau für diese Werte auf der großen Bühne der Champions League.

Die steile Erfolgskurve Frapparts ist im Männerfußball jedoch die absolute Ausnahme, obwohl viele Kolleginnen ihre Qualität jeden Spieltag unter Beweis stellen. In der vergangenen Saison waren nur 3,4 Prozent aller Schiedsrichter*innen weiblich. Dass Frauen immer noch als seltene Erscheinung im männlichen Profigeschäft gelten, sollte dem Fußball zu denken geben. Der gesellschaftliche Rahmen erschwert vielen überhaupt den Einstieg in den Sport. Das Bild auf den Amateurplätzen bleibt das alte: Fußball ist dort Männersache. Dennoch müssen die Verbände endlich nachsteuern und Frauen eine sichere Umgebung garantieren.

Frappart hofft indes, vielen Mädchen Mut zu machen, sich als Schiedsrichterinnen zu engagieren. Mit ihrem Auftritt in Turin wird sie noch einmal mehr zum feministischen Vorbild.

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