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Trotz Corona-Krise: 1800 Migranten bei Flucht nach Europa umgekommen
Weltweit wurden 3.174 Todesopfer gezählt / 1.095 Menschen starben auf den Routen über das Mittelmeer
Genf. Trotz Corona-Krise und Grenzschließungen sind auch in diesem Jahr Tausende Migranten auf der Flucht gewesen. Die UN-Organisation für Migration (IOM) hat bis zum 17. Dezember weltweit 3.174 Todesopfer gezählt, verglichen mit gut 5.300 im Gesamtjahr 2019. Das teilte die Organisation am Freitag zum Internationalen Tag der Migranten (18. Dezember) in Genf mit. Etwa 1.800 der Todesopfer seien in Europa oder auf dem Weg nach Europa umgekommen.
Allein auf den gefährlichen Routen über das Mittelmeer sei seit Januar der Tod von 1.095 Menschen erfasst worden, teilte ein Sprecher der UN-Organisation mit. Viele von ihnen seien ertrunken.
Auch die Migrationsbewegungen in Afrika hätten sich im laufenden Jahr als sehr riskant erwiesen, erläuterte der IOM-Sprecher Paul Dillon anlässlich des Internationalen Tages der Migranten. In Ländern südlich der Sahara seien seit Januar 489 Menschen während ihrer Reise gestorben. In Nordafrika seien es 382 Todesfälle gewesen, viele von ihnen seien in der Sahara verdurstet oder verhungert. Weitere Todesursachen in Afrika und anderen Gebieten seien Gewalt und Krankheiten. Dillon hielt fest, dass die Dunkelziffer bei den Todesfällen unter Migranten wesentlich höher liegen dürfte.
Insgesamt habe die Zahl der erfassten Todesfälle auf den internationalen Migrationsrouten jedoch abgenommen. Im gesamten Jahr 2019 seien 5.327 Migranten unterwegs gestorben. Der Sprecher betonte, dass sich trotz der Corona-Pandemie viele Menschen auf den Weg machten, um in anderen Ländern Arbeit und Sicherheit zu finden. Rund um die Welt seien 90.000 verschiedene Reisebeschränkungen und -verbote in Kraft, um die Pandemie einzudämmen.
Im Hinblick auf die vielen Migranten, die im Pflege- und anderen Versorgungssektoren arbeiten, sagte IOM-Sprecher Paul Dillon: »Wir sollten am Tag der Migranten die bedeutenden Beiträge würdigen, die Migranten geleistet haben, um unsere Sicherheit in der Corona-Pandemie zu gewährleisten.« Agenturen/nd
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