Gauland will AfD rechts offen lassen
Fraktionsvorsitzender möchte Sprachrohr für Querdenker sein
Berlin. Die AfD sollte aus Sicht ihres Ehrenvorsitzenden Alexander Gauland als »Bewegungspartei« und Sprachrohr für Protestgruppen in die nächsten Wahlkämpfe ziehen. Auf die von Kritikern der staatlichen Anti-Corona-Maßnahmen gegründete Bewegung der »Querdenker« angesprochen, sagte Gauland, der die AfD-Bundestagsfraktion gemeinsam mit Alice Weidel leitet: »Wir sind eine Bewegungspartei, die auch Kontakt zu bestimmten Protestgruppen pflegen sollte. Das gilt für «Querdenken», aber auch für Pegida in Dresden oder für den Verein Zukunft Heimat aus Cottbus.«
Die AfD müsse dabei allerdings immer aufpassen, dass nicht »irgendwelche Verrückten« im Namen der Partei Veranstaltungen anmeldeten, fügte er hinzu. »Das ist immer ein Tanz auf dem Seil, bei dem man nicht herunterfallen darf.« Im September 2018 waren AfD-Funktionäre bei einem »Trauermarsch« gemeinsam mit Neonazis durch Chemnitz marschiert.
Gauland griff in dem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa auch AfD-Vorsitzenden Jörg Meuthen an. Der hatte beim Bundesparteitag Ende November jene scharf angegriffen, »die nur allzu gerne rumkrakeelen und rumprollen« oder die, wie Gauland, Begriffe wie »Corona-Diktatur« verwendet haben. Gauland sagte, Meuthen habe »eine Rede gehalten, mit der er die Hälfte der Partei beschädigt hat. Warum, das habe ich bis heute nicht verstanden.« Er habe seither aber auch nicht mehr das Gespräch mit Meuthen gesucht. dpa /nd
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