Ausgelastet ins neue Jahr

Krankenhäuser fordern wegen Corona-Belastungen Liquiditätshilfen. Von Markus Drescher

Neues Jahr, dieselben Corona-Herausforderungen: 2021 beginnt, wie 2020 endete - mit hohen Infektions- und Todeszahlen, Krankenhäusern am Limit und der Diskussion um eine Verlängerung des Lockdowns über den 10. Januar hinaus.

Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen mitteilte, hatten die Gesundheitsämter 22 924 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet, zudem gab es 553 neue Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19. Allerdings könnten sich die Zahlen aus dem Zeitraum der Weihnachtsfeiertage und des Jahreswechsels nachträglich noch erhöhen, da womöglich Ämter weitere Nachmeldungen vornehmen. Auch der Vergleich der aktuellen Zahlen mit den Vorfeiertagsdaten ist schwierig, weil vermutlich weniger Menschen getestet wurden.

Die Datenbasis ist demzufolge also vergleichsweise unklar, wenn in der kommenden Woche am Dienstag erneut Bund und Länder über das weitere Vorgehen gegen die Covid-19-Pandemie und hier vor allem über eine mögliche Verlängerung des harten Lockdowns beraten. Wie bei den bisherigen Entscheidungen auch, werden dann sowohl die Zahlen des RKI wie auch die Auslastung der Krankenhäuser mit über die weiteren Maßnahmen befinden. Ziel der derzeitigen Anti-Corona-Maßnahmen ist es, die Zahl der Neuinfektionen wieder auf unter 50 pro 100 000 Einwohner in einer Woche zu senken. Am Freitag wurde der Wert dieser sogenannten Sieben-Tages-Inzidenz mit 141,9 angegeben.

Auch im Bezug auf die Auslastung der Krankenhäuser gab es am Freitag keine Entwarnung - im Gegenteil. »Die Belastung der Krankenhäuser durch die Versorgung von Covid-19-Patienten sowohl auf Normal- als auch auf Intensivstationen steigt seit Wochen und wird auch mindestens in den ersten Wochen des Jahres weiterhin das Leistungsgeschehen in den Kliniken dominieren«, hieß es vonseiten der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). Mittlerweile sei eine Situation entstanden, in der nicht mehr nur einzelne regionale Hotspots die Lage bestimmten, sondern die Gesamtversorgungssituation problematisch geworden sei. »Deshalb benötigen die Krankenhäuser, die erneut den Regelbetrieb nahezu komplett herunterfahren müssen, für das beginnende Jahr einen funktionierenden finanziellen Rettungsschirm. Wir müssen bundesweit gewappnet sein, um Verlegungen jederzeit gewährleisten zu können«, sagt DKG-Präsident Gerald Gaß.

Der Verband fordert kurzfristige Liquiditätshilfen für alle Krankenhäuser. »Wir appellieren eindringlich an den Bundesgesundheitsminister und die Gesundheitsmister der Länder, hier kurzfristig Abhilfe zu schaffen. Wir laufen ansonsten Gefahr, in den kommenden Wochen das Leistungsversprechen, das Politik und Krankenhäuser den Menschen geben, nicht mehr vollständig einlösen zu können«, so Gaß.

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