Rücktritt nach rassistischem Angriff

CDU-Politiker entschuldigt sich nach Attacke auf Imbiss-Betreiber

  • Lesedauer: 2 Min.

Nach seinem Angriff auf einen Imbiss-Inhaber mit mutmaßlich rassistischen Beleidigungen hat der Bezirksverordnete Harald Sielaff (CDU) sich laut einem »Tagesspiegel«-Bericht bei dem Opfer entschuldigt. Der 55-jährige Kommunalpolitiker werde die juristische Aufarbeitung der Angelegenheit »aktiv unterstützen«, zitierte die Zeitung am Montag aus einer Stellungnahme Sielaffs. Zudem erkläre er seinen sofortigen Rücktritt als Vorsitzender vom Ausschuss Bürgerdienste und Ordnungsangelegenheiten in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Tempelhof-Schöneberg.

Der Vorfall ereignete sich am Sonntag gegen 16.30 Uhr an einem Imbiss am Mehringdamm in Kreuzberg, wie die Polizei am Montag mitteilte. Demnach soll Sielaff dort randaliert und den 41-jährigen Betreiber rassistisch beleidigt haben. Auch eine Aufenthaltsberechtigung des Mannes soll er gefordert haben. Schließlich soll der Kommunalpolitiker eine Plastikflasche vom Tresen in den Imbiss geworfen haben. Der Angegriffene wurde den Angaben zufolge von Soße an der Bekleidung und im Gesicht getroffen. Sielaff sagte der Polizei, er habe Alkohol getrunken.

In seiner persönlichen Erklärung hieß es demnach auch: »Rassistische Äußerungen und beleidigende Pöbeleien haben nach meiner Überzeugung in unserer Stadt nichts zu suchen. Die gestrigen unter Alkoholeinfluss stattgefundenen Ereignisse tun mir persönlich leid und ich habe mich auch persönlich beim Imbissbetreiber für die Unannehmlichkeiten entschuldigt. Ich weise mit aller Entschiedenheit die Anwendung von Gewalt und rassistischen Äußerungen meinerseits zurück.« dpa/nd

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