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Leichterer Zugang per Online-Warteliste

Brandenburgs Kassenarzt-Chef macht Vorschläge, wie Probleme beim Impfen zu lösen wären

  • Lesedauer: 2 Min.

Der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg, Peter Noack, hat zur Entlastung des Ansturms bei der Hotline für Corona-Impftermine persönliche Schreiben vorgeschlagen. »Man könnte darüber diskutieren, alle Impfberechtigten anzuschreiben und das mit der Telefon-Hotline zu kombinieren«, sagte Noack vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern. Bisher können sich über 80-Jährige oder Medizin-Beschäftigte nur über die zentrale Rufnummer 116 117 für einen Impftermin in Brandenburg anmelden. Dabei hatte es Schwierigkeiten durch Überlastung und Nichterreichbarkeit der Telefonnummer gegeben.

Die Impfungen gegen das Coronavirus waren vor diesem Hintergrund zunächst schleppend gestartet, dann ging es besser voran. Als neues Problem stellten sich dann Terminverschiebungen wegen Lieferschwierigkeiten der Impfhersteller heraus. Mit der Lieferverzögerung des Impfstoffs von Biontech/Pfizer mussten rund 9000 Termine von Erstimpfungen abgesagt werden, der geplante Zeitraum zwischen Erst- und Zweitimpfung wurde von drei auf vier Wochen erweitert. Priorität hat nach Angaben von Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) weiter die Impfung von Bewohnern und Personal in Pflegeheimen.

Bislang wurden in Brandenburg 86 804 Corona-Schutzimpfungen durchgeführt (Stand: 30. Januar) Darunter waren 73 844 Erstimpfungen und 12 960 Menschen, die eine zweite Impfung erhalten haben. 16 268 Bewohner der 341 stationären Pflegeheime im Land sind bereits das erste Mal geimpft worden - das sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums 60 Prozent. 754 Seniorinnen und Senioren in den Einrichtungen haben eine Zweitimpfung erhalten.

Der Kassenarzt-Vorstandschef brachte als weiteren Vorschlag eine Online-Warteliste ins Gespräch. »Eine Warteliste kann man immer offen gestalten, egal ob da 1000 drin sind oder eine Million«, sagte Noack. »Wenn ich sie vernünftig strukturiere nach Regionen, kann ich sie automatisch zuordnen zu Impfzentren.« Wenn die Bürger die Information hätten, dass sie geimpft werden könnten, könne man aktiv auf sie zugehen und Termine vergeben. Die Linksfraktion fordert schon länger Online-Termine.

Alle Impfzentren außer in Potsdam, Cottbus und Schönefeld impften vermindert mit etwa 70 Impfungen pro Tag, sagte der KV-Chef. »Es war uns wichtig, dass sie ans Netz gehen, weil man damit zeigen kann, dass man flächendeckend in Brandenburg mit Impfzentren vertreten ist. Wenn sie erst einmal stehen und mit kleiner Intensität arbeiten, kann man sie sehr schnell wieder hochfahren.« In Potsdam, Cottbus und künftig auch in Schönefeld würden nur Zweitimpfungen vorgenommen.

Bisher sind elf Impfzentren für über 80-Jährige und Medizinpersonal geplant, neun haben geöffnet. Offen ist, ob es bis zu 18 Zentren geben wird - eines in jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Stadt. dpa/nd

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