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Gestern bekam ich ein Foto von einer unbekannten Telefonnummer zugesandt. Zu sehen ist eine Büropflanze, der es nicht gut geht. Sie heißt Horst und wurde laut der Nachricht offenbar seit Längerem nicht gegossen. Die Hälfte der Blätter ist welk. Angeblich habe Frau S., die Bewässerungsbeauftragte, nur einmal gegossen, dafür aus schlechtem Gewissen dann aber ordentlich viel. Nun steht Horst unter Wasser und welkt gleichzeitig. Wie im späteren Austausch mit der anonymen Nummer klar wird, ist Horst Opfer des Arbeitens im Homeoffice geworden. Ich muss - das erste Mal seit sehr langer Zeit - an meine eigene Büropflanze denken. Ursula, die Spuckpalme, habe ich erst vorgestern wiedergesehen (nachdem ich fast zwei Monate nicht im Büro war) und habe trotzdem nicht daran gedacht, sie zu gießen. Irgendein Kollege muss sich ihrer angenommen haben, denn ihr geht es erstaunlich gut. Irgendwann werden wir viele Essays darüber lesen, was uns die Krise gelehrt hat. Das Wort Digitalisierung wird oft darin vorkommen. Aber hier nicht: Überlebenswichtig in schlechten Zeiten sind nette Kollegen. cod
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