Gebt die Impfstoff-Patente frei!

Aktivisten protestieren vor WTO-Entscheidung über Antrag zur Aussetzung von Patentrechten zur globalen Impfstoffproduktion

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Aktivist*innen demonstrierten am Mittwoch vor dem Bundeswirtschaftsministerium für die Freigabe von Patenten für Corona-Impfstoffe. Zu der Aktion hatten unter anderem Medico International, Attac, die Interventionistische Linke (iL) und Ende Gelände aufgerufen.

»Der jetzige Stand der Impfungen ist eine Katastrophe, das kriegen wir sogar in Deutschland mit. Während Konzerne wie BioNTech Milliarden kassieren, bleibt der größte Teil der Menschheit von der Impfung ausgeschlossen«, erklärte Kim Solievna von Ende Gelände.

Um die Pandemie zu beenden, müssten die Impfstoffe und das Wissen um ihre Produktion allen Menschen zur Verfügung gestellt werden. »Die globale Pandemie erfordert globale Corona-Solidarität. Und sie zeigt auch, dass ein kapitalistisch organisiertes Gesundheitssystem zum Scheitern verurteilt ist«, so Jonas Baliani von der iL.

Seit Monaten verhandelt die Welthandelsorganisation (WTO) einen Antrag, ihren Mitgliedern eine Ausnahmegenehmigung zu erteilen, damit sie bestimmte Verpflichtungen im Zusammenhang mit Covid-19-Patenten nicht anwenden müssen.

Mehr als 100 Staaten des Globalen Südens haben sich dieser Initiative Indiens und Südafrikas bereits angeschlossen, die bislang vor allem an der Blockadehaltung der Industrienationen scheitert.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.