6,4 Millionen Impfdosen für Kinder

Oppositionspolitiker forderten vom Gipfel von Bund und Ländern klare Perspektive

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder sind am Donnerstag zu einem weiteren Impfgipfel zusammengekommen. Zum Treffen, das bei Redaktionsschluss andauerte, hatten sich einige Länderchefs im Kanzleramt versammelt und andere per Video zugeschaltet. Es sollte um den Fortgang der Corona-Impfkampagne sowie um Impfungen für Kinder gehen.

Für die Eltern in Deutschland rückt die Entscheidung näher, ob sie ihre Kinder ab zwölf Jahren gegen Corona impfen lassen. Voraussichtlich knapp 6,4 Millionen Impfdosen will der Bund den Ländern für die Impfung von Kindern und Jugendlichen zur Verfügung stellen, wie das Bundesgesundheitsministerium den Ländern mitteilte. Einen Tag nach dem Impfgipfel in Berlin will die europäische Arzneimittelbehörde EMA am Freitag über eine Zulassung des Biontech-Impfstoffs für Kinder ab zwölf Jahren beraten. Der Impfstoff ist bisher ab 16 Jahren zugelassen.

Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), mahnte einen »realistischen Fahrplan für Impfangebote bei Kindern und Jugendlichen« an. Dabei müssten Impfstofflieferungen und Verteilung unter den Ländern berücksichtigt werden. Impfstoff gelte in Deutschland weiter als knappes Gut. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) kritisierte das Verteilungssystem: »Brandenburg bekommt prozentual weniger als andere Länder«, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) beklagte: »Die Impfstoffverteilung in Deutschland ist ungerecht.«

Oppositionspolitiker forderten vom Impfgipfel eine Perspektive. Die Vorsitzende der Linksfraktion, Amira Mohamed Ali, will Klarheit, »wie es in den nächsten Wochen und Monaten mit dem Impfen weitergehen wird, damit endlich alle Menschen, die geimpft werden wollen, auch ein Impfangebot bekommen«. Deutschland sei »meilenweit von der rettenden Herdenimmunität entfernt«. Bezüglich der Impfung von Kindern und Jugendlichen seien »verbindliche Daten über die Sicherheit des Impfstoffs für Kinder« und gute Vorbereitung nötig, damit nach Freigabe sofort geimpft werden kann. »Die Bevölkerung leidet zunehmend unter sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie und erwartet Antworten von der Bundesregierung, wie es konkret weitergehen soll«, so FDP-Generalsekretär Volker Wissing.Agenturen/nd Kommentar Seite 10

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