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Putins Kämpfer
US-Actiondarsteller Steven Seagal mischt in der russischen Politik mit
Kenner von Steven Seagals Filmen wussten es längst: Mit dem 1,93-Meter-Hühnen mit dem durchdringenden Blick legt man sich besser nicht an. Hinterhältige Terroristen, korrupte Politiker und andere zwielichtige Gestalten beförderte der US-Actiondarsteller grober 8oer-Jahre-Ballerstreifen zu Dutzenden ins Jenseits. Markige Sprüche und Martial-Art-Tricks inklusive.
Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Das letzte Mal stand der nicht mehr ganz so drahtige Ex-Kampfsportler 2018 vor der Kamera. Für seine Gegner besteht trotzdem kein Grund zum Aufatmen - denn Seagal hat längt ein neues Schlachtfeld für sich entdeckt: die russische Politik.
Wie am Wochenende bekannt wurde, ist der 69-Jährige der Partei Gerechtes Russland beigetreten. Diese gehört neben Kommunisten und den Ultranationalisten von der LDPR zur sogenannten Systemopposition - in der Duma vertretene Parteien, die nur leicht von der Kremllinie abweichen. Eine erste politische Initiative hat Seagal, der seit 2016 die russische Staatsbürgerschaft besitzt, auch schon auf den Weg gebracht: das von der Partei so getaufte »Seagal-Gesetz«. Dieses sieht schärfere Strafen für Umweltverschmutzung vor. Nicht mehr Bußgelder sollten verhängt werden, sondern Gefängnis. Auch der Zugang zu bestimmten öffentlichen Ämtern müsse Umweltfrevlern verwehrt werden. Es sind nicht die ersten politischen Schritte Seagals, der sich mehrfach als Fan von Wladimir Putin bekannte.
Bereits 2013 wollte ihn Ex-Vizepremier Dmitri Rogosin zum Botschafter für russische Waffenschmieden im Ausland machen. Im Jahr 2018 wurde der Actionmime zum russischen »Sonderbeauftragten für die humanitären Beziehungen zu Amerika« ernannt. Auch zur Kontaktpflege mit befreundeten Regierungen wird er eingesetzt: Anfang Mai sorgte Seagal für skurrile Bilder, als er dem venezolanischen Präsident Nicolás Maduro ein Samuraischwert schenkte, mit dem dieser vor laufenden Kameras herumfuchtelte.
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