- Kommentare
- CDU
Lascher Umgang mit Rechten
Aert van Riel zu Debatten um den »Werteunion«-Chef Max Otte
Nach der Wahl von Max Otte zum Vorsitzenden der »Werteunion« wird einmal mehr deutlich, wie weit das Wählerspektrum von CDU und CSU nach rechts reicht. Ottes Äußerungen erinnern zuweilen an Parteiführer von NPD oder AfD. Nach dem Mord an seinem CDU-Kollegen Walter Lübcke verharmloste Otte die Gefahren, die von neonazistischen Netzwerken in Deutschland ausgehen. Es sehe alles so aus, »dass der Mörder ein minderbemittelter Einzeltäter war, aber die Medien hetzen schon jetzt gegen die ›rechte Szene‹, was auch immer das ist«, schrieb Otte im Kurznachrichtendienst Twitter. Auf diese skandalösen Äußerungen folgte eine obligatorische Entschuldigung.
Lesen Sie auch: Selbst Hardlinern zu heftig. Der neue Vorsitzender der »Werteunion«, Max Otte, zerlegt die Vereinigung
Es ist zu befürchten, dass CDU-Chef Armin Laschet Leute wie Otte, die sich übrigens nicht nur in der »Werteunion« tummeln, weiterhin zumindest dulden wird. Der Kanzlerkandidat ist nicht gut in den Vorwahlkampf gestartet und braucht die Rückendeckung aus allen Lagern seiner Partei. Dass der frühere Fraktionschef Friedrich Merz bereits in das Wahlkampfteam von Laschet berufen wurde, ist ein Beleg für den Rechtsruck der Partei. Weitere Schritte in diese Richtung könnten folgen, wenn die CDU bei der Wahl in Sachsen-Anhalt erneut Wähler an die AfD verlieren sollte.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.