- Anzeige -
LIMA 2025
- Anzeige -

Wo bleibt der »Aufbruch Ost«?

Max Zeising sieht Sachsen-Anhalts Linke nach der Wahl in der Pflicht

  • Max Zeising
  • Lesedauer: 2 Min.

Vor wenigen Wochen hatte sich die Linke in Sachsen-Anhalt einen gewissen Philipp Rubach zu einer als Wahlkampf-Höhepunkt deklarierten Veranstaltung in den Moritzhof nach Magdeburg eingeladen. Der 24-Jährige ist Gründer von »Aufbruch Ost« – einer Initiative, die sich auf vielfältige Weise für Ostdeutschland engagiert, etwa in Form von Marktplatzgesprächen oder der Unterstützung gewerkschaftlicher Proteste. Die Einladung des Aktivisten, der auch als Parteiloser für die Linke bei der Bundestagswahl im September antritt, mochte als Hinweis auf das Wahlkampfmotto der Partei für die Landtagswahl zu verstehen gewesen sein: Auch die Linke in Sachsen-Anhalt wollte und will den »Aufbruch Ost«.

CDU gewinnt klar, AfD deutlich dahinter

Gewiss: Über den Osten redete sie viel – von einem Aufbruch aber war nichts zu spüren. Die öffentliche Aufmerksamkeit, die der Partei wegen ihres Anti-Wessi-Plakats zuteil wurde, schlug sich letztlich nicht im Wahlergebnis nieder. Im Gegenteil: Die Linke erlitt eine weitere herbe Niederlage.

Diese muss nun Konsequenzen haben. Wenn die Linke es mit dem »Aufbruch Ost« ernst meint, muss sie personelle und strategische Debatten über die zukünftige Ausrichtung führen. Spitzenkandidatin Eva von Angern sagte im Wahlkampf, die Linke sei nach wie vor eine »Kümmerer-Partei«. Doch es reicht nicht, dieses Image der PDS aus den 90er-Jahren wieder aufleben zu lassen. Wenn die Linke neue Wähler gewinnen will, muss sie das Thema Ostdeutschland nicht zurück, sondern nach vorn denken.

Sachsen-Anhalt steht 30 Jahre nach der politischen Wende vor einem erneuten Umbruch. Es gilt, den Strukturwandel in den Braunkohlegebieten zu gestalten. Die Linke braucht einerseits ein klares Konzept für die Zukunft dieser Region, und andererseits konkrete Ideen, die sie den Menschen vor Ort glaubhaft vermitteln kann.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Mehr aus: Kommentare