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Gebräunter Chili
Mit rassistischen Tönen empfiehlt sich Herbert Kickl als FPÖ-Chef
Herbert Kickl, der ist das Chili in den Reihen der rechtsnationalen FPÖ. Und er legt gerne noch etwas drauf, wenn’s eigentlich längst reicht. Kickl ist ein Mann der Wortgewalt, etwa wenn er als Innenminister der ÖVP-FPÖ-Koalition die »Konzentrierung« von Asylwerbern forderte. Nun soll der FPÖ-Fraktionschef auch den Parteivorsitz übernehmen: Der 52-Jährige wurde vom Parteipräsidium am Montag einstimmig als Nachfolger des bisherigen FPÖ-Chefs Norbert Hofer nominiert.
Zuletzt trat Kickl als Demagoge auf, bei Demos und im Parlament, wo er mit Rundumschlägen über den »Corona-Wahnsinn« herzog und zum »Widerstand« gegen »autoritäre Geistes-Durchseuchung« aufrief. Eer wirkt wie der Lauteste, der Verhaltensauffälligste in den Reihen der ohnehin lauten FPÖ. Dass die FPÖ so laut ist, das ist Kickls Werk. Denn mit Worten zu jonglieren, mit Andeutungen und scheinbaren Versprechern mit einschlägig historischem Erinnerungswert, das war immer sein Geschäft in der Partei. Viel mehr noch: Die heutige FPÖ, als Prototyp europäischen Rechtspopulismus’ seit Mitte der 80er Jahre, ist zu einem guten Teil sein Werk.
Angefangen hat er hinter der rechtsnationalen Showbühne. Kickl schrieb die Reden von Langzeit-Parteichef Jörg Haider, er entwarf dessen Angriffe auf den damaligen Chef der Israelitischen Kultusgemeinde, Ariel Muzicant (Wie könne es denn sein, dass einer, der Ariel heißt, so viel Dreck am Stecken habe) und er zeichnet verantwortlich für Jahrzehnte voller Wahlsprüche am Rande der Legalität: »Daham statt Islam« oder »Schweinskotelett statt Minarett«. Als Innenminister hatte er ein Feldbett in seinem Büro stehen und rüstete die Polizei mit Sturmgewehren aus. Zuletzt gab er wieder seine Lieblingsrolle: Kämpfer für die Freiheit und Retter des kleinen Mannes. Dass sich Kabarettisten über seine Körpergröße von nur 1,72 Meter lustig machten, fand er aber nie witzig.
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