Haft für Ex-Bürgermeister in Mexiko wegen Verwicklung in Mord an Journalistin

Früherer Lokalpolitiker muss Hinterbliebenen Entschädigung zahlen

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Mexico-City. Wegen seiner Verwicklung in die Ermordung einer Journalistin ist in Mexiko ein früherer Bürgermeister zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht im Bundesstaat Chihuahua verurteilte den im Dezember festgenommenen Hugo Amed Shultz zudem, der Familie der im Jahr 2017 getöteten Journalistin Miroslava Breach eine Entschädigung zu zahlen, wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte. Zudem müsse er sich öffentlich entschuldigen.

Ermittlern zufolge hatte der frühere Bürgermeister von Chinipas einer kriminellen Bande, die Breach schließlich ermordete, Informationen zukommen lassen. Der Fall sorgte international für Bestürzung. Der »geistige Urheber« der Tat war im vergangenen Jahr zu 50 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

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Breach hatte vor allem über den illegalen Drogenhandel in ihrem Heimatland berichtet. Zuletzt recherchierte sie zu einem Bandenkrieg zwischen verfeindeten Gruppen innerhalb des Drogenkartells Juárez recherchiert. Sie wurde am 23. März 2017 mit acht Kopfschüssen getötet.

Mexiko gilt als eines der gefährlichsten Länder für Journalisten. Seit dem Jahr 2000 wurden dort mehr als 100 Reporter getötet. Die Verbrechen werden meist nicht aufgeklärt. AFP/nd

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