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Law-and-Order-Mann mit sozialer Ader

Der Establishment-Demokrat Eric Adams wird neuer Bürgermeister von New York City

  • Moritz Wichmann
  • Lesedauer: 2 Min.

Auch weil sich die erstarkende New Yorker Linke nicht rechtzeitig auf eine Kandidatin oder einen Kandidaten einigen konnte, heißt der neue Bürgermeister von Amerikas größter Stadt nun Eric Adams. Progressive Demokraten übernahmen zeitgleich, einem längeren Trend folgend, weitere Ämter.

Adams dagegen ist Vertreter des Establishments, dessen Filz die Stadt jahrzehntelang fest im Griff hatte. Der Afroamerikaner war 2013 mit 90 Prozent der Stimmen zum Bezirkspräsidenten von Brooklyn gewählt worden. Davor war er vier Legislaturperioden Senator im Staatssenat von New York, er hat sich hochgearbeitet in der Maschine der Demokraten.

Der Sohn einer Reinigungskraft und eines Fleischers wuchs arm in Brooklyn auf, er wurde als 15-Jähriger von Polizeibeamten verprügelt. Trotzdem schlug er die Polizistenlaufbahn ein, diente 22 Jahre als Beamter bei der Transit Police und im New York Police Department. Adams wurde Ende der 90er Jahre zum internen Kritiker, war Mitbegründer eine Reformvereinigung, änderte im Wählerverzeichnis aber auch seine Registrierung auf »Republikaner«, bevor er einige Jahre später erneut zum Demokraten wurde.

Als Staatssenator stimmte er 2009 mit einer Minderheit für die Legalisierung der Ehe für alle, bevor es Mehrheitsposition war. 2016 wurde Diabetes bei ihm diagnostiziert. Adams nahm in sechs Monaten 14 Kilo ab und stellte seine Ernährung um, lebt seitdem als Veganer. Als Bezirkspräsident inszenierte er sich auch als harter New Yorker. Als Ratten in Brooklyn ab 2018 erneut zum Problem wurden, präsentierte Adams neue Ertränkungsrattenfallen bei einem Pressetermin.

In seinem Wahlkampf für das Bürgermeisteramt inszenierte er sich als moderat, verband Appelle an die hart arbeitende multi-ethnische Arbeiterklasse mit einem Law-and-Order-Kurs gegen steigende Mordraten. Adams positionierte sich gegen die Black-Lives-Matter-Parole »defund the police«, ätzte gegen weltfremde Aktivist*innen und distanzierte sich auch von seiner früheren Kritik an Polizeikontrollen. Er will Härte gegen Kriminelle mit Polizeireform verbinden.

Mehrere Gewerkschaften unterstützten Adams, der traditionelle Patronage-Sozialpolitik verspricht: Steuergutschriften für Geringverdienende und höhere sozialstaatliche Investitionen.

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