Werbung

Immer mehr Menschen über 67 arbeiten

Mehr als eine Million Beschäftigte sind eigentlich schon im Rentenalter

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Immer mehr Ältere in Deutschland gehen einer Beschäftigung nach. So waren im vergangenen Jahr 1,04 Millionen Beschäftigte 67 Jahre oder älter. Fast 600.000 hatten noch im Alter ab 70 einen regelmäßigen Job. Das zeigt die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt.

Fast 220.000 waren sogar ab 75 Jahre - und 72.000 Beschäftigte ab 80 Jahre alt. Unter den Menschen mit einer Beschäftigung ab 67 sind 800.000 Minijobberinnen und -jobber. Bei der Kombination aus Rente und Minijob muss man sich nicht sozialversichern und die zusätzlichen Einnahmen nicht versteuern.

Besonders viele Betroffene arbeiten in einem Büro, als Putzkraft oder Fahrerin oder Fahrer. Auch in den Bereichen Gebäudetechnik sowie Lagerwirtschaft und Zustellung sind viele Ältere - oft im Minijob - tätig. Möglich ist die Kombination mehrerer Minijobs, wenn der Gesamtverdienst bei 450 Euro bleibt.

Bereits seit Jahren stellen Arbeitsmarktforscher fest: Menschen fühlen sich im Rentenalter nicht unbedingt reif für den Ruhestand. Ältere sind im Schnitt auch fitter als frühere Generationen. Zudem sind Fachkräfte stark gefragt und auch im Alter begehrt. Vor allem Frauen sind laut Experten aber auch oft auf einen Zuverdienst zur Rente angewiesen, weil ihre Rentenansprüche nicht ausreichen.

Mit Union und FDP wächst die Kluft zwischen Arm und Reich
Linkspartei, SPD und Grünen wollen kleine und mittlere Einkommen deutlich besserstellen

Linksfraktionschef Dietmar Bartsch, der die Anfrage gestellt hatte, sagte der dpa: »Natürlich gibt es Beschäftigte, die freiwillig bis ins hohe Alter arbeiten, aber bei vielen ist es die schiere finanzielle Not, etwas hinzuverdienen zu müssen.« Wenn Menschen, die
über 70, 75, 80 oder gar über 85 Jahre alt sind, noch arbeiten müssten, sei das ein »Trauerspiel«. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.