Riesige Walbrände mit giftigem Rauch in Jakutien
Jakutsk. Eigentlich haben sich die Sibirer längst an riesige Waldbrände gewöhnt. Auch in den abgelegenen Gegenden hinter dem Ural schreitet der Klimawandel voran und werden die Sommer immer heißer. Jedes Jahr stehen in der Taiga ausgedehnte Gebiete in Flammen.
Doch in diesem Jahr ist die Lage besonders schlimm. In Russlands größter Republik Sacha (Jakutien), flächenmäßig mit Indien vergleichbar und zu 83 Prozent von Wald bedeckt, wüten seit nunmehr drei Wochen verheerende Brände, derzeit werden etwa 220 einzelne Brandherde gemeldet. Betroffen sei eine Fläche von mehr als anderthalb Millionen Hektar, gaben die örtlichen Behörden am Donnerstag an. Gelöscht werde allerdings nur auf einer Fläche von 66 000 Hektar, etwa wegen begrenzter Kapazitäten der Feuerwehr, weil Flammen in abgelegenen Regionen wüteten oder keine Dörfer bedroht seien. Mehr als 2000 Brandbekämpfer und 284 Löschfahrzeuge- und Flugzeuge sind in der Republik in Russlands Nordosten im Einsatz.
Belastend ist für viele Menschen vor allem der mit den Bränden verbundene beißende Rauch. Mehr als 107 Siedlungen und Dörfer leiden derzeit unter starkem Qualm. Rauchschwaden waren sogar auf der mehr als 1700 Kilometer entfernten Pazifikinsel Sachalin zu bemerken. In der Republikhauptstadt Jakutsk ergaben Luftproben eine Überschreitung der maximal zulässigen Schadstoffkonzentration in der Luft um das Dreifache. Bilder und Videos aus der 280 000-Einwohner-Stadt zeigen dichten Nebel, der zeitweise die Sicht auf die Sonne versperrte. Der Flugplatz der Stadt musste wegen der eingeschränkten Sicht vorübergehend gesperrt werden. Auch auf der Lena, die Jakutien durchschneidet, musste zeitweise die Schifffahrt eingestellt werden. An den Fähranlegestellen bildeten sich kilometerlange Autoschlangen. bis
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