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Im Dauerkrisenmodus
Simon Poelchau über Olaf Scholz und die Corona-Hilfen
Wenn SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz sich dafür ausspricht, dass die Corona-Hilfen bis Ende des Jahres verlängert werden, dann steckt darin natürlich ganz viel Wahlkampf. Es soll sagen: Da ist einer, der Wirtschaft und Menschen im Blick hat, der handelt, der darauf aufpasst, dass keine*r zurückgelassen wird. Doch steckt in den Äußerungen des Sozialdemokraten auch eine Ahnung, dass die Krise noch längst nicht überstanden ist.
Auch wenn das Bruttoinlandsprodukt zuletzt wieder um 1,5 Prozent gewachsen ist, ist die hiesige Wirtschaft noch längst nicht über den Berg. Noch immer befindet sich die Wirtschaftsleistung weit unter Vorkrisenniveau. Vor allem aber weiß keiner, wie es im Herbst weiter geht, wie stark die Deltawelle sein wird, ob wieder schärfere Schutzmaßnahmen nötig sein werden. Auch spürt die exportorientierte Industrie die negativen Folgen einer global vernetzten Wirtschaft. Lieferengpässe bei Vorprodukten führen dazu, dass zuweilen die Produktion stillstehen muss, und dann ist da noch die Frage, wie heftig die Deltawelle die Weltwirtschaft und damit die Abnehmerländer treffen wird.
Natürlich macht es da Sinn, über die Verlängerung von Hilfsmaßnahmen zu sprechen. Aber es zeigt eben auch, dass man längt noch nicht aus dem Dauerkrisenmodus heraus ist.
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