• Politik
  • Afghanische Binnenflüchtlinge

Europas Furcht vor Geflüchteten

Cyrus Salimi-Asl über das Elend der Binnenflüchtlinge in Afghanistan

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 2 Min.

Ein Gespenst geht um in Deutschland, das Gespenst einer Horde ausgehungerter afghanischer Geflüchteter, die barfüßig den Weg ins gelobte Teutonenland finden und über München herfallen. Laut UNO sind bis Ende Juli annähernd eine Viertelmillion Menschen vor den militärischen Erfolgen der Taliban geflohen, mehr als vier Mal so viel wie im gleichen Zeitraum des Vorjahrs. Ein Teil dieser Binnenflüchtlinge wird auch in die Nachbarländer weiterziehen und von dort nach Europa – die abgezogenen Bundeswehrsoldaten schlafen inzwischen in ihren eigenen Betten in der Heimat.

CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen fantasiert, erneut Soldaten zum Schießen nach Afghanistan zu schicken; die USA werfen etwas hilflos ihre letzten Bomben auf vorrückende Taliban-Kämpfer. Bald wird Afghanistan aber auf sich allein gestellt sein, denn die westliche Werte-Clique interessiert nur, dass in Afghanistan keine Terroristen ausgebildet werden, die später Bomben in Europa zünden, und dass die Binnenflüchtlinge bitteschön in der Region bleiben.

Wen kümmert schon deren Zukunft in einem zerstörten Land? Mit den Taliban hätte man schon vor vielen Jahren ernsthaft verhandeln müssen, um eine Friedenslösung zu erreichen. Da wollte man nicht, jetzt wird ihre Verhandlungsposition von Tag zu Tag stärker.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.