- Politik
- Afghanische Binnenflüchtlinge
Europas Furcht vor Geflüchteten
Cyrus Salimi-Asl über das Elend der Binnenflüchtlinge in Afghanistan
Ein Gespenst geht um in Deutschland, das Gespenst einer Horde ausgehungerter afghanischer Geflüchteter, die barfüßig den Weg ins gelobte Teutonenland finden und über München herfallen. Laut UNO sind bis Ende Juli annähernd eine Viertelmillion Menschen vor den militärischen Erfolgen der Taliban geflohen, mehr als vier Mal so viel wie im gleichen Zeitraum des Vorjahrs. Ein Teil dieser Binnenflüchtlinge wird auch in die Nachbarländer weiterziehen und von dort nach Europa – die abgezogenen Bundeswehrsoldaten schlafen inzwischen in ihren eigenen Betten in der Heimat.
CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen fantasiert, erneut Soldaten zum Schießen nach Afghanistan zu schicken; die USA werfen etwas hilflos ihre letzten Bomben auf vorrückende Taliban-Kämpfer. Bald wird Afghanistan aber auf sich allein gestellt sein, denn die westliche Werte-Clique interessiert nur, dass in Afghanistan keine Terroristen ausgebildet werden, die später Bomben in Europa zünden, und dass die Binnenflüchtlinge bitteschön in der Region bleiben.
Wen kümmert schon deren Zukunft in einem zerstörten Land? Mit den Taliban hätte man schon vor vielen Jahren ernsthaft verhandeln müssen, um eine Friedenslösung zu erreichen. Da wollte man nicht, jetzt wird ihre Verhandlungsposition von Tag zu Tag stärker.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!