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Laschets Schwächen
Aert van Riel über den Abwärtstrend der Union
Bundestagswahlkämpfe waren für die Union oft keine sonderlich komplizierten Angelegenheiten. In den vergangenen Jahren reichte das von Angela Merkel abgegebene Stabilitätsversprechen, um die Wähler von CDU und CSU bei der Stange zu halten. Die Kanzlerin galt als flexibel und entschied situationsbedingt. Manchmal war das auch überraschend, wie ihre Rückkehr zum rot-grünen Ausstieg aus der Kernenergie oder die Verabschiedung von Konjunkturprogrammen, um Wirtschaftskrisen zu bewältigen. Deswegen achteten viele Wähler nicht sonderlich darauf, was in den Programmen der Union stand und richteten sich bei der Wahl vielmehr nach der Person, der sie vertrauten.
Vieles deutet darauf hin, dass diese Zeiten nun vorbei sind. Merkel tritt nicht noch einmal an und ihr Kronprinz Armin Laschet hat zwar einige Jahre als Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen regiert, doch das sichert ihm als Kanzlerkandidaten noch lange nicht den Amtsbonus, den die langjährige CDU-Chefin hatte. Immer mehr Menschen wird klar, dass Laschet keine Antworten auf drängende Fragen dieser Zeit liefert. Dabei geht es etwa um den Klimawandel und seine Folgen. Auch in der Außenpolitik sprechen ihm viele Bundesbürger Kompetenzen ab. Die Folge ist, dass es für die Union und ihren Kandidaten in den Umfragen kontinuierlich nach unten geht.
Ob sich daraus ein Trend ablesen lässt, muss sich noch zeigen. In den nächsten Wochen werden die drei Kanzlerkandidaten von Union, SPD und Grünen im Fokus stehen. Dafür werden unter anderem die TV-Trielle sorgen, an denen neben Laschet auch Annalena Baerbock und Olaf Scholz teilnehmen. Dann dürfte es vor allem um Ausstrahlung und Sympathiefaktoren gehen. Laschet muss diesbezüglich hart an sich arbeiten. Sonst wird die Wahl für ihn in einem Desaster enden.
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