Keinen weiteren Bürgerkrieg

Cyrus Salimi-Asl über Widerstand im afghanischen Pandschschirtal

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 2 Min.

Offenbar haben die Taliban auch den letzten Widerstand im Pandschschirtal gebrochen, wenngleich die Informationen weiter widersprüchlich sind. Fakt ist jedoch, dass der Widerstand durch die sogenannte Nationale Widerstandsfront (NRF) bei nüchterner Betrachtung kaum Aussicht auf Erfolg hatte und hat; rund 6000 Kämpfer soll es geben. Der charismatische NRF-Anführer Ahmad Masud zehrt in den Augen der Öffentlichkeit vom Ruhm seines Vater und nutzt seine Kontakte in die westliche Welt, wurde er doch in London ausgebildet. Wird er aber Waffen erhalten aus den USA oder Europa? Danach sieht es nicht aus.

Masud vertritt vorrangig die mit ihm verbündeten ethnischen Gruppen: Tadschiken, Usbeken, Hazara. Würden sich auch Paschtunen seinem Widerstand anschließen? Und was bedeutet das für die Zukunft: einen neuen, langjährigen Krieg? Den wünschen sich die Afghan*innen bestimmt nicht, und nicht alle haben das Privileg, ausgeflogen zu werden oder ausreisen zu können. Diejenigen, die nolens volens im Land bleiben müssen, brauchen humanitäre Hilfe – 14 Millionen Menschen sind auf Lebensmittelhilfen angewiesen – und Unterstützung beim zivilgesellschaftlichen Widerstand gegen die Beschränkung ihrer Rechte. Aber keinen neuen Bürgerkrieg.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.