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Warum dürfen Batterien nicht in den Hausmüll?
Steffen Schmidt erklärt diese Woche, warum es notwendig ist, Akkus ordnungsgemäß zu entsorgen
Die Deutsche Umwelthilfe hat kürzlich festgestellt, dass immer weniger Menschen Batterien ordnungsgemäß entsorgen. Warum darf man die eigentlich nicht in den Hausmüll schmeißen?
Bei den Standardbatterien, die zum Beispiel in Fernsehfernbedienungen enthalten sind, geht es hauptsächlich um das Recycling der enthaltenen Materialien - Braunstein, Edelstahl und Zink. Bei den sogenannten Gerätebatterien, wie sie beispielsweise in einem Mobiltelefon fest verbaut sind, handelt es sich in der Regel um Lithium-Ionen-Akkus. Und die wiederum dürfen eben nicht in die Sammelbox im Supermarkt, weil die im Falle eines Kurzschlusses brennen können.
Und was passiert, wenn ich Gerätebatterien unsachgemäß entsorge? Brennt dann die Mülltonne?
Wie gesagt, denkbar ist das. Ebenso ist eine kleine Explosion möglich. Unser Müll wird in der Regel vom Entsorgungsunternehmen sortiert, bevor er in die Verbrennung geht. Batterien dürften da zum Altmetall kommen. Bei dessen Weiterverarbeitung ist nicht ausgeschlossen, dass etwas schiefgeht.
Besteht eine Gefahr für den Verbraucher, wenn er Batterien unsachgemäß entsorgt? Kann das Lithium beim Recycling in Plastik oder Papier übergehen?
Das nicht. Falls aber alte Nickel-Cadmium-Akkus auf Hausmülldeponien landen, dann kann es sein, dass darin enthaltende Cadmium beim Korrodieren ins Grundwasser gelangt. Zwar sind Deponien rein theoretisch abgedichtet. Drauf verlassen würde ich mich aber nicht.
Zurzeit werden Alternativen für viele Umweltsauereien gesucht. Gibt es Pläne für »Öko-Batterien«?
Ich wüsste nicht, wie die aussehen sollten. Es gibt verschiedene Versuche, bei Lithium-Akkus das problematische Cobalt durch Nickel oder Mangan zu ersetzen. Auch für Lithium wird an Ersatz gearbeitet - das aus Wegwerfbatterien bekannte Zink oder Natrium zum Beispiel. Das ist aber alles nicht serienreif oder wurde bereits verworfen. Es gab auch die Idee, ganz auf Batterien zu verzichten, indem man eine Art Dynamo in Elektrogeräte einbaut und sie dann mechanisch aufzieht. So ein Kurbelradio wäre ein bisschen wie ein Aufziehwecker. Allerdings sind solche Lösungen recht voluminös, also nichts für Mobiltelefone. Da gab es auch Versuche mit Brennstoffzellen. Dabei wäre dann aber ständig der Wasserstofftank zu wechseln - auch keine gute Idee.
Je größer der Akku, der im Müll landet, desto größer das Problem? Wenn ich keine Batterien für die Fernbedienung in die Tonne schmeiße, sondern die Akkus für E-Bikes der Familie - was dann?
Die Akkus, die in Brand geraten sind, waren in der Regel mittelgroße Modelle. Soweit ich weiß, ist das vor allem bei Notebooks passiert. Und es gab den Fall eines etwas größeren Akkus - allerdings an Bord einiger Flugzeuge. Allerdings wäre es gerade bei großen Akkus schade um die raren Materialien, die sich wiederverwenden lassen.
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