- Kommentare
- Tarifstreit öffentlicher Dienst
Kein ruhiger Winter
Simon Poelchau über den nächsten Tarifkonflikt im öffentlich Dienst
Der Winter könnte spannend werden. Nach eher ruhigen Pandemiemonaten werden die Gewerkschaften wieder streitlustiger. Das hat nicht zuletzt der Bahnstreik bewiesen, der ein Erfolg für die Lokführergewerkschaft GDL war. Er wird auch nicht die letzte Tarifauseinandersetzung in nächster Zeit sein. Die Anfang Oktober startenden Verhandlungen für die Beschäftigten der Länder werden sicherlich nicht ruhig über die Bühne gehen.
Mit fünf Prozent fordert die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi zwar nur unwesentlich mehr als bei den Verhandlungen für die Beschäftigten von Bund und Ländern im vergangenen Jahr. Sie wird sich aber vermutlich nicht sonderlich weit nach unten drücken lassen können. Anders als 2020 spüren die Beschäftigten jetzt die anziehende Inflation. Dafür wollen und brauchen sie zumindest eine Kompensation. Zudem »dampft und brodelt« es in weiten Teilen des öffentlichen Dienstes, wie den Universitätskliniken. Nach Monaten des Pandemie-Stresses will man jetzt eine Gegenleistung.
Die Länder werden indes das Argument der angeblich knappen Kassen gegen Lohnerhöhungen vorschieben. Vor allem aber wollen sie an das Eingruppierungssystem heran, um Geld zu sparen. Die Voraussetzungen sind also gut, dass es im Winter nicht nur zu Silvester krachen wird.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!