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Erneut Proteste für Erhalt von Lützerath

Forderungen nach einem »Abrissmoratorium« und einer Überarbeitung des Kohleausstiegsgesetzes

  • Lesedauer: 2 Min.

Essen. Mehrere hundert Menschen haben am Sonntag mit einem »Dorfspaziergang« für den Erhalt des vom Abriss bedrohten Braunkohletagebau-Ortes Lützerath demonstriert. Ein Polizeisprecher sagte, die dreistündige Aktion mit rund 700 Teilnehmern bis zum Nachmittag sei friedlich verlaufen. Das Bündnis »Ende Gelände« berichtete, man habe einen Blockadeturm und ein Tripod-Dreibein errichtet. Die Polizei sprach von einigen Meter hohen Baumstämmen und Ästen, die zeltförmig zusammengestellt worden seien.

Noch vor einem Jahr hätten auf der betreffenden Fläche Wohnhäuser und Bäume gestanden, man wolle weiteren Abriss und Rodung verhindern, hieß es in einer Mitteilung von »Ende Gelände«. RWE will demnächst in dem Ort am Rande des Braunkohletagebaus Garzweiler mit vorbereitenden Arbeiten für die Abbaggerung weiterer Grundstücke beginnen. Lützerath, ein Ortsteil von Erkelenz, hat nur noch wenige Häuser und Bewohner. Ende September waren die Umweltaktivistinnen Greta Thunberg und Luisa Neubauer vor Ort. Die Initiative »Alle Dörfer bleiben« hatte wöchentliche Dorfspaziergänge angekündigt.

Der Sprecher dieser Initiative, Christopher Laumanns, forderte mit Blick auf das Ziel der künftigen Ampel-Koalitionäre im Bund, bereits 2030 aus der Kohle auszusteigen, dass RWE »keine weiteren Fakten schaffen« dürfe, wie die »Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung« (NRZ/Montag) berichtete.

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Das Blatt zitierte außerdem den Geschäftsleiter beim Landesverband der Umweltschutzorganisation BUND, Dirk Jansen, mit den Worten: »Es muss jetzt ein Abrissmoratorium vereinbart werden.« Zudem müsse eine der ersten Amtshandlungen einer neuen Bundesregierung eine Überarbeitung des Kohleausstiegsgesetzes sein, in dem noch die »energiepolitische Notwendigkeit« des Tagebaus Garzweiler festgestellt wird. »Diese Lex Garzweiler muss weg«, betonte Jansen.

Die Landesvorsitzende der Grünen in Nordrhein-Westfalen, Mona Neubaur, sagte der Zeitung: »Spätestens, wenn eine neue Bundesregierung entschieden hat, 2030 aus der Braunkohle auszusteigen, muss die Landesregierung die Abbaugrenzen am Tagebau Garzweiler entsprechend anpassen.« dpa/nd

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