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Omikron in Berlin nun vorherrschend
Senat will aufs Tempo drücken beim »aufsuchenden« Impfen
Es war nur eine Frage der Zeit: Die als hochansteckend geltende Omikron-Variante des Coronavirus beherrscht inzwischen auch das Infektionsgeschehen in Berlin. Insgesamt 43,5 Prozent der untersuchten Proben positiver Coronafälle wurden von den Laboren jetzt Omikron zugeordnet, sagte Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) am Dienstag im Anschluss an die erste Senatssitzung des neuen Jahres. Es gibt damit in Berlin mehr Nachweise auf die Omikron- als auf die bislang vorherrschende Delta-Variante. »Das bedeutet, dass es jetzt sehr beschleunigt weitergehen wird«, so Gote weiter.
Zuvor hatte an Gotes Seite Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) die Fortschritte bei den Zweit- und Auffrischungsimpfungen in den vergangenen Wochen herausgestellt und erklärt, dass sie »grundsätzlich sehr zufrieden« sei. Tatsächlich ist die Hauptstadt mit einer Quote von 71,8 Prozent vollständig Geimpften im Ländervergleich nur oberes Mittelfeld. Aber das tat dem Optimismus der Regierenden keinen Abbruch. Zumal es überdies »sehr, sehr gut« sei, dass Berlin bei den erst im Dezember gestarteten Impfungen für die Fünf- bis Elfjährigen im Bundesvergleich führend sei.
Alles andere als hervorragend läuft es allerdings bei der Quote derjenigen, die noch überhaupt nicht geimpft sind. »Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir da höher kommen, wie wir die Menschen erreichen, die wir bisher nicht erreicht haben«, sagte Giffey. Der Senat habe sich deshalb darauf verständigt, bei den Impfangeboten demnächst einen zusätzlichen Schwerpunkt auf die fast 50 Berliner Familienzentren zu legen. Wohnortnahe Angebote seien, so Giffey, »gerade in den sozialen Brennpunkten« wichtig. Geimpft werden sollten dabei nicht nur die Kinder, sondern auch »die Eltern gleich mit«.
In die gleiche Richtung zielt Giffeys bereits am Wochenende angekündigte Strategie des »aufsuchenden Impfens«. Die entsprechende Aufklärungskampagne soll sich insbesondere an die migrantischen Communitys richten, wobei man sich »mit den Religionsgemeinschaften« kurzschließen will. Auch hier hat der Senat Giffey zufolge vor allem Bezirke wie Neukölln und Gegenden wie Wedding und Heerstraße-Nord in Spandau im Blick. Und auch hier sei das Entscheidende, dass die Angebote »fußläufig im Sozialraum« zu finden seien.
Dass die Spritze den Weg zu den noch nicht geimpften Berlinern rasch finden sollte, zeigt die offizielle Sieben-Tage-Inzidenz, die am Dienstag auf 287 angestiegen ist. In den Vortagen lag der entsprechende Wert noch bei 265. Das Problem auch bei den aktuellen Zahlen: Sie bilden das Infektionsgeschehen nach wie vor nur ungenügend ab. Mit Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte sahen sich auch am Dienstag zwei Bezirke außerstande, Daten zum Infektionsgeschehen zu übermitteln. Immerhin: Am Vortag war man in acht der zwölf Berliner Bezirke komplett ahnungslos.
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