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Zynische Sonderkonjunktur

Rheinmetalls Ankündigung bis zu 3000 Jobs zu schaffen, sagt viel über den Kapitalismus aus

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

In Kriegstagen kommt der zynische Charakter der kapitalistischen Warenproduktion besonders deutlich zum Vorschein. In ihr geht es nämlich in erster Linie nicht darum, dass etwas produziert wird, was nützlich ist, was die Welt zu einer besseren machen könnte, sondern es wird vor allem produziert, was zahlungskräftige Nachfrage verspricht. So ist es zynisch, aber leider nicht besonders verwunderlich, dass nun der Rüstungskonzern Rheinmetall verkündet, bis zu 3000 neue Jobs schaffen zu wollen, damit er die Nachfrage nach seinen tödlichen Produkten befriedigen kann.

Das ist besonders beachtlich, da Konjunkturexperten derzeit davon ausgehen, dass der Aufschwung ansonsten wegen des Ukraine-Krieges vermutlich einen herben Dämpfer erleiden wird, wenn es deswegen nicht sogar zu einer neuen Rezession kommen wird. Verantwortlich für den Sonderaufschwung der Kriegsindustrie ist auch die Bundesregierung mit ihren zusätzlichen 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr.

Man kann nur hoffen, dass diese 100 Milliarden Euro lediglich in den Sand gesetzt und nicht gebraucht werden. Daran ändert auch nichts, dass Konservative das Militär nun als wichtiges Gemeingut bezeichnen. Denn wenn es genutzt wird, dann verursacht es nur noch mehr Leid und Tod.

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