Grenzen der Solidarität mit Kiew

Aert van Riel zur Hoffnung vieler Ukrainer auf einen Beitritt zur EU

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 2 Min.

Nach dem russischen Angriff auf sein Land braucht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dringend Erfolge, sowohl militärisch gegen die feindlichen Truppen als auch in der Zusammenarbeit mit seinen westlichen Partnern. Eine baldige EU-Mitgliedschaft ist seit der Maidan-Revolte die Hauptforderung des politischen Establishments in Kiew. Nach der Entmachtung des damaligen Präsidenten Viktor Janukowitsch im Jahr 2014 durch proeuropäische und rechtsradikale Kräfte wurde bislang nur das Assoziierungsabkommen mit der EU unterzeichnet.

Erst jetzt hat Brüssel die Prüfung des Beitrittsantrags der Ukraine eingeleitet, aber die frühere Sowjetrepublik wird in absehbarer Zeit nicht Teil des Staatenverbunds werden. Das Verfahren ist kompliziert und wird für Kiew nicht beschleunigt. Die jahrelange Zurückhaltung der Europäischen Union lässt sich nicht nur mit mangelnder Rechtsstaatlichkeit in der Ukraine und dem ungebrochenen Einfluss von Oligarchen begründen. Hinzu kommt, dass das wirtschaftlich schwache Land sehr viele Fördergelder der EU benötigen würde. Der Staatenverbund und die USA wollen viel dafür tun, dass die Ukraine ein Puffer gegen Russland bleibt. Doch die Solidarität mit Kiew endet, wenn westliche Staaten an den eigenen Geldbeutel denken.

Teller und Rand - der Podcast zu internationaler Politik

Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.