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Wie beim zweiten Ölpreisschock
Konjunkturforscher warnt vor weiterem Anstieg der Inflation
Der Krieg in der Ukraine könnte hierzulande zu noch höheren Teuerungsraten führen. »Tatsächlich deutet alles darauf hin, dass sich die Inflation in Deutschland in den kommenden Monaten von den ohnehin hohen Werten noch weiter beschleunigen wird«, warnt der Direktor des Instituts für Ökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Sebastian Dullien. Selbst wenn es bei den im Großhandel deutlich gestiegenen Energiepreisen wieder zu einer leichten Entspannung komme, ergebe sich durch die hohen Energiepreise in den kommenden Wochen und Monaten ein kräftiger Aufwärtsdruck auf die Verbraucherpreise.
Am Freitag hat das Statistische Bundesamt seine vorläufige Schätzung für die Inflationsrate im Februar bestätigt. Demnach lag sie bei 5,1 Prozent. Besonders verteuerte sich wieder die Energie. Die Preise waren im Vergleich zum Februar 2021 um 22,5 Prozent höher. »Die coronabedingten Effekte werden zunehmend überlagert durch die Auswirkungen des Angriffs von Russland auf die Ukraine«, betonte der Chef des Statistischen Bundesamtes, Georg Thiel. Ohne die Preissteigerungen bei Energie hätte die Inflationsrate im Februar 3,3 Prozent betragen.
Olga Hohmann versteht nicht, was Arbeit ist und versucht, es täglich herauszufinden. In ihrem ortlosen Office sitzend, erkundet sie ihre Biografie und amüsiert sich über die eigenen Neurosen. dasnd.de/hohmann
Besonders dramatisch ist die Lage laut Dullien beim Erdgas. »Schon vor der Invasion in der Ukraine waren die Future-Preise, also Preise für Erdgas zur Lieferung im Jahresverlauf 2022 gegenüber dem Vorjahr um ein Mehrfaches gestiegen«, erklärte der Ökonom. Wenn die Versorger diese Preiserhöhungen an die Haushalte weitergeben, drohe eine Verdopplung der Endpreise für Gas. Dies allein könne die Inflation um mehr als zwei Prozentpunkte in die Höhe treiben.
Dullien warnt davor, dass die Inflationsrate im gesamten Jahr 2022 auf »deutlich über fünf Prozent« steigen könnte. »Damit läge die Teuerung auf dem höchsten Niveau seit dem zweiten Ölpreisschock Anfang der 1980er«, so der Konjunkturexperte. Bei einem Importembargo oder Stopp russischer Energielieferungen dürfte die Inflation noch einmal ein höher ausfallen.
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