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Mörderische Überzeugung
Robert D. Meyer über die Gefahren hinter der QAnon-Bewegung
Ja, es klingt vollkommen abwegig, dass Menschen glauben, es könnte auch nur ansatzweise etwas an der Behauptung stimmen, geheime, global operierende und Satan huldigende Eliten aus Politik, Wirtschaft sowie Kultur würden Kinderblut trinken. Doch Aberglaube an die Existenz des reinen, personifizierten Bösen ist fest in der Menschheitsgeschichte verankert. Wo ein Teufel existiert, da scheint das eigene Handeln sogleich viel heller. Selbst wenn damit am Ende Gewalt gerechtfertigt wird. Sie richtet sich ja schließlich gegen die, die es vermeintlich verdient haben.
Die Anhängerschaft von Verschwörungsbewegungen wie QAnon ist gesellschaftlich klar in der Minderheit. Doch nichts daran ist beruhigend, wenn etwa fünf Prozent in einer Studie erklären, »wahre Patrioten« müssten gegebenenfalls zur Gewalt greifen, um ihr Land zu retten. Fünf Prozent, das entspricht in Deutschland mehr als vier Millionen Menschen. Man möchte sich nicht ausmalen, was passiert, wenn nur ein Bruchteil zur Überzeugung gelangt, die Zeit zum aktiven Widerstand sei gekommen.
Unwahrscheinlich? Es ist längst passiert. Die Rechtsterroristen von Halle und Hanau wiesen in ihrer mörderischen Ideologie erhebliche Schnittmengen zu QAnon auf. Menschen zahlten dafür mit ihrem Leben.
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