- Kommentare
- AfD
Radikaler nach der Niederlage
Robert D. Meyer warnt vor einer noch aggressiveren AfD
Schleswig-Holstein bedeutet für die AfD eine Zäsur: Es ist das erste Bundesland in der zehnjährigen Parteigeschichte, aus dem die Rechte nach einer Landtagswahl wieder rausfliegt. Konnte dieses Schicksal im Frühjahr bei der Saarwahl noch knapp verhindert werden, ist die AfD nun an einem Kipppunkt angekommen.
Verpasst die Partei auch am Sonntag den Einzug in den Düsseldorfer Landtag, dürfte sich ihr Niedergang beschleunigen. Schon seit 2019 zeigt sich ein Ende ihrer anfänglichen Erfolgsserie, es folgte eine Phase der Stagnation. Damit daraus eine Reihe von Niederlagen wird, lässt sich vom hohen Norden lernen. Das Erfolgsrezept: Alle demokratischen Kräfte dürfen keine Zweifel an ihrer Abgrenzung zur AfD lassen, die CDU muss sich liberaler aufstellen, anstatt die radikale Rechte schlecht zu kopieren.
Allerdings bringt der Niedergang auch ein Problem: Es ist davon auszugehen, dass die völkisch-nationalen Kräfte um Björn Höcke die AfD als Antwort auf die Wahlniederlagen noch aggressiver ausrichten. In Ostdeutschland ist dies bisher eine sichere Strategie für zweistellige Ergebnisse. Eine enthemmte Ost-AfD wäre extrem gefährlich.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.