Instrumentalisierte Debatte

Daniel Lücking zur Munition für Gepard-Panzer

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) fing sich reichlich Schelte rund um den Flugabwehr-Panzer Gepard ein. Zu zögerlich zugesagt. Zu langsam an die Ukraine geliefert. Dabei tut die Bundesregierung bei diesem Thema mehr, als nötig wäre. Das Gepard-System ist seit Jahren ausgemustert, stand bei der Industrie noch auf Halde und war letztlich Sache eines Rüstungsunternehmens. Dass die Ministerin entlang dieses Systems politisch angegriffen und vorgeführt wurde, zeigt, wie unsäglich schief die Debatte um Krieg und Frieden aktuell hängt.

Kritisierenswert ist indes, dass sich deutsche Regierungskreise aktiv einbringen, um neue Hersteller für die nicht mehr produzierte Munition zu finden. Nicht nur im Fall des Gepard-Panzers, sondern auch bei der Reaktivierung einer stillgelegten Munitionsfabrik in Rumänien. Ältere Artilleriesysteme russischer Bauart sollen so wieder mit Munition versorgt werden. Derlei Aktivitäten werden bald vor allem die Frage nach der aktiven deutschen Teilnahme am Ukraine-Krieg beantworten. Und letztlich auch nach dem Kriegseintritt der Nato, der mit jeder Waffenlieferung eines Bündnisstaates kaum mehr zu leugnen ist.

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