Völlig entgleist

Garrett Ziegler, ehemaliger Angestellter im Weißen Haus unter Trump, lässt eine grobe Schimpftirade los

  • Lilli Mehne
  • Lesedauer: 2 Min.
Garrett Ziegler
Garrett Ziegler

»Sie sind Bolschewiken, also hassen sie wahrscheinlich die amerikanischen Gründerväter und die meisten weißen Menschen im Allgemeinen.« So beschreibt Garret Ziegler, der während Trumps Präsidentschaft Assistent des Handelsberaters im Weißen Haus war, die Mitglieder des Sonderausschusses zum Sturm auf das Kapitol vom 6. Januar. Vor vier Jahren plauderte er noch mit einer Regionalzeitung seiner Heimat Illinois über seine Familie, in der sich außer Ron Ziegler, Pressesprecher des früheren Präsidenten Richard Nixon, niemand für Politik interessiert habe. Nach einem Treffen mit dem Ausschuss am Dienstag veröffentlichte er eine 27-minütige Tonaufnahme auf der Social-Media-Plattform Telegram, in der er unter anderem zwei seiner ehemaligen Kolleg*innen sexistisch beleidigte.

Eine der beiden ist Cassidy Hutchington, die sich mit ihrer Zeugenaussage zu den Geschehnissen vom 6. Januar bei Trump-Anhänger*innen wie Ziegler unbeliebt gemacht hatte. Die Republikanerin erklärte, Trump sei wiederholt im Voraus gewarnt worden, dass seine Unterstützer*innen Waffen bei sich hätten und gewalttätige Auseinandersetzungen nicht auszuschließen seien. Wie CNN berichtete, hatte Ziegler noch kurz vor dem Treffen mit dem Ausschuss Falschinformationen über die Präsidentschaftswahl 2020 verbreitet – genau diejenigen, die Trumps Unterstützer*innen am 6. Januar 2021 zum Anlass nahmen, das Kapitol brutal anzugreifen.

In einem Ausschnitt seiner Tirade, der auf Twitter viel Aufmerksamkeit bekam, unterstellt Ziegler dem Komitee außerdem, ihn einschüchtern zu wollen, weil er ein junger Christ ist. Verbindet man das mit seiner Bewertung der Aktivitäten des Ausschusses als »bolschewistische, anti-weiße Kampagne«, wird die verschwörungsideologische Ausrichtung des Mittzwanzigers klar.

Wenn Ziegler sagt, er sei der »am wenigsten rassistische Mensch«, den viele jemals getroffen hätten, hört man seine politischen Einflüsse deutlich. Kombiniert mit seinem Sexismus und dem Hang zu Verschwörungsideologien bleibt er Trump auch in seinem Stil treu.

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