- Kommentare
- Ukrainekrieg
Keine Eile beim Ringtausch nötig
Daniel Lücking zu den vehement geforderten Panzerlieferungen
Der Russe ist da. So jedenfalls schien es im Februar, als Wladimir Putins Angriffskrieg Europa erschütterte. Der Totalverlust der Ukraine binnen weniger Tage schien unabwendbar. Die Zeit danach zeigte dann jedoch, dass der russischen Armee der Zugewinn an Territorium zwar kurzfristig gelingt, das Halten aber schwer ist und ihr Vormarsch nicht einmal zur Einnahme von Kiew führte. Seither setzte vor allem die FDP innerhalb der Regierung auf eine harte Gangart. Jetzt eskalieren auch die Grünen.
Dass nun der Ringtausch von Panzern sowjetischer Bauart zur Unterstützung der Ukraine als zu langsam und ineffektiv verschrien wird, um schnellstmöglich an Waffen und Gerät westlicher Bauart zu gelangen, ist nicht mehr als ein Aufrüstungsstreben der östlichen Nachbarn. Doch die haben – geschützt durch das Nato-Bündnis – noch lange keinen Angriff zu befürchten. Wenn überhaupt. Es mag eine Fehleinschätzung gewesen sein, dem russischen Angriff auf die Ukraine erst seit März mit Rüstungslieferungen zu begegnen. Längst aber stehen Nato-Truppen und Gerät an der Ostgrenze des Bündnisses bereit, um notfalls einzugreifen. Nationale Aufrüstungsambitionen dürfen daher weiter hintanstehen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.