Dem Kartell ausgeliefert

Martin Höfig über die Manipulation des Dieselpreises

  • Martin Höfig
  • Lesedauer: 1 Min.

»Der Unterschied zwischen der Monopolherrschaft einer einzelnen Firma und der einiger weniger großer ist nur geringfügig«, schrieb der US-amerikanische Soziologe Charles Wright Mills in seinem Buch »Die Machtelite«. Dass die großen Konzerne auch in der Dieselbranche keinesfalls eine Gruppe einsamer Riesen sind, sondern einen gemeinsamen Machtblock bilden, zeigt eine soeben veröffentlichte Recherche des NDR. Derzufolge hat der einflussreiche Finanzdienstleister S&P Global Platts den Preisindex für Diesel manipuliert und den Konzernen so satte Extragewinne beschert. Und diese verweigern wie ein Schweigekartell jegliche Auskunft zu dem Vorgang.

Ist halt Kapitalismus, sagen viele. Nur ist solch organisierte Preismanipulation gerade das Gegenteil der »freien Marktwirtschaft«, deren Gnade uns die Eliten und ihre Sprecher beharrlich eintrichtern wollen. Und sie ist nur Ausdruck dessen, was längst normal ist – so lange am unteren Ende der Wertschöpfungskette immer noch jemand existiert, bei dem es noch etwas zu holen gibt. In diesem Fall sind es alle, die sich auf Kraftfahrzeuge angewiesen wähnen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.