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Gelbe Karte für Boateng
Weltfußballstar Jérôme Boateng wird wegen Körperverletzung verurteilt und gilt künftig als vorbestraft
Der Fußballprofi Jérôme Boateng hat seine ehemalige Partnerin während eines Karibik-Urlaubes 2018 geschlagen, beleidigt und angespuckt. Deshalb wurde er jetzt vom Münchner Landgericht zu 1,2 Millionen Euro Geldstrafe verurteilt. Wird das Urteil rechtskräftig, wäre der 34-Jährige damit vorbestraft. Die Strafe in zweiter Instanz fällt damit für den Berliner noch höher aus. Die Münchner Staatsanwältin Stefanie Eckert vermutet, dass der Vorfall in der Karibik wohl »nur die Spitze des Eisberges« sei und sprach in ihrem Schlussvortrag im Gericht von einer gewaltgeprägten Beziehung. Bis zuletzt hatte Boateng bestritten, seine damalige Partnerin verletzt zu haben und plädierte auf Freispruch. Kein Funken Selbstreflektion oder Reue zu erkennen. Seine Verteidiger kündigten bereits an, eine Revision zu erwägen.
Eine weitere Ex-Partnerin, der Boateng Gewalt angetan haben soll, ist Kasia Lenhardt. Aber sie kann sich nicht mehr gegen ihn wehren. Nachdem der Fußballer sie einen Geheimhaltungsvertrag unterschreiben lassen haben soll, beschuldigte Boateng das Model als Alkoholikerin und Erpresserin in der »Bild«. Die 25-Jährige nimmt sich daraufhin das Leben. Auch in diesem Fall ermittelt die Münchener Staatsanwaltschaft wegen Körperverletzung gegen Boateng. Seit ihrem Tod mehren sich Berichte anderer Partnerinnen von Profifußballern über Gewalterfahrungen.
Das System Patriarchat hat den »Fußballer des Jahres 2016« bislang gut geschützt. Die Institution Fußball funktioniert als Schutzraum für Täter, es ist viel Geld und Macht im Spiel. Erkennbar ist es auch daran, dass die mehreren Prozesse gegen Boateng seiner Karriere offenbar nicht schaden: Im September 2021, knapp sieben Monate nach Lenhardts Tod, verkündete er den Wechsel von Bayern München nach Olympique Lyon.
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