Keine Entwarnung für Die Linke

Jana Frielinghaus zum Ergebnis der Rostocker OB-Wahl

  • Jana Frielinghaus
  • Lesedauer: 1 Min.

Es ist ein beachtlicher Erfolg: Rostock bekommt eine Oberbürgermeisterin mit Linke-Parteibuch. Die zugleich das erste weibliche Stadtoberhaupt in der mehr als 800-jährigen Geschichte der Hansestadt ist. Der Wahlsiegerin sind eine glückliche Hand und Durchsetzungsvermögen für die Belange der Menschen in der von Werftenkrise, Wohnungsnot und anderen Problemlagen gebeutelten Stadt zu wünschen.

Die Linkspartei würde sich indes in die Tasche lügen, würde sie in dem Wahlergebnis eine Trendwende sehen – oder gar einen Beleg dafür, dass die im Nordosten seit 30 Jahren praktizierte strikte Orientierung auf Parlamentarismus und Regierungsverantwortung der Königsweg ist. Die Umfragewerte für die Nordost-Linke sprechen jedenfalls nicht dafür. Der Erfolg von Rostock dürfte einerseits darauf zurückzuführen sein, dass Eva-Maria Kröger seit Langem in der Stadtpolitik aktiv und präsent ist. Aber auch darauf, dass die Bevölkerung hier vergleichsweise jung ist und dass alternative und studentische Milieus das politische Klima prägen. Zudem hatte Kröger im zweiten Wahlgang die klare Unterstützung von SPD und Grünen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.