An die Front laufen?

René Heilig zur »Selbstzerstörung« der Bundeswehr

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

Wenige Tage bevor die kampfstärksten Teile des Heeres in eine erhöhte Bereitschaftsstufe für die Schnelle Nato-Eingreiftruppe (VJTF) wechseln, beweist die Bundeswehr auf originelle Art Abrüstungsbereitschaft. Unfreiwillig, denn eigentlich hatte man nur eine Panzergrenadiertruppe, die mit dem für den VJTF-Einsatz optimierten »Puma«-Schützenpanzer ausgerüstet ist, zum Üben geschickt. Doch binnen einer Woche waren alle 18 »Pumas« kaputt. Was nun – an die Front laufen?

Seit Einführung lassen die »Pumas« – die laut Hersteller Rheinmetall und KMW die modernsten Schützenpanzer der Welt sind – keine Panne aus. Wie immer ist der Steuerzahler der Dumme. Vor Tagen erst hatte der Haushaltsausschuss des Parlaments eine zweistellige Milliardensumme für die Beschaffung neuer Atombomber, für neue Sturmgewehre und die Nachrüstung anderer »Pumas« auf VJTF-Niveau freigegeben. »Ein guter Tag für die Bundeswehr«, jubelte die Verteidigungsministerin. Für Christine Lambrecht (SPD) bleiben jetzt eigentlich nur drei Dinge zu tun: Sie muss eiligst die Hersteller zu Regress zwingen sowie weitere Verträge stornieren. Ist das erledigt, kann sie ihr Rücktrittsgesuch verfassen.

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