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Zug in Sicht
Vor allem der hohe Krankenstand führt weiterhin zu Ausfällen im Regionalverkehr
Auch zwischen Weihnachten und Neujahr müssen Fahrgäste der Bahn in Berlin und Brandenburg mit Einschränkungen im Regionalverkehr leben. So wird es weiterhin zu Ausfällen bei der Deutschen Bahn und der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (Odeg) kommen. Nach dem Jahreswechsel soll dann zum regulären Fahrplan zurückgekehrt werden. Maßnahmen dazu hatten die Länder Berlin und Brandenburg, der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) sowie die Eisenbahnunternehmen in einem Gespräch am vergangenen Freitag vereinbart.
»In der momentan verschärften Krankheitssituation müssen wir auf manchen Verstärkerzug verzichten, aber wir haben das gemeinsame Commitment, dass wir gleich zu Beginn des neuen Jahres zügig zum vollumfänglichen Betrieb zurückkommen müssen«, hieß es von Berlins Mobilitäts-Staatssekretärin Meike Niedbal (parteilos, für Grüne) nach dem Treffen. Bereits in der vergangenen Woche kam es zu Verbesserungen bei der Pünktlichkeit. Nichtsdestotrotz wird es voraussichtlich vor allem auf der Strecke des RE1 noch länger zu Problemen kommen.
Die Ausfälle bei dem zwischen Frankfurt (Oder), Berlin und Brandenburg/Havel verkehrenden Regionalexpress haben zuletzt für reichlich Frust gesorgt. Die Odeg, die die Linie seit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember betreibt, konnte den vereinbarten neuen 20-Minuten-Takt zu den Hauptverkehrszeiten nach nur wenigen Tagen nicht mehr einhalten. Die Verstärkerzüge fielen aus. Hinzu kam, dass auch bei den regulären zwei Zügen pro Stunde etliche nicht wie geplant fuhren. Berlins Mobilitätsverwaltung pochte ebenso wie Brandenburgs Verkehrsministerium auf die Einhaltung der Verträge. »Wir erwarten, dass bis Ende dieses Jahres die Probleme gelöst sind und die Verträge erfüllt werden können«, sagte Staatssekretärin Niedbal im Vorfeld des Treffens am Freitag.
Der Grund für die Ausfälle ist vor allem der hohe Krankenstand. Dieser wird aber auch bis zum Jahreswechsel nicht behoben sein. Die Odeg hätte nun zugesagt, dass im Laufe des Januars zehn zusätzliche Lokführer ihre Arbeit aufnehmen werden, um den Engpässen entgegenzuwirken, erklärte Brandeburgs Staatssekretär für Infrastruktur, Rainer Genilke (CDU). Er warnte aber bereits, dass sich die Auswirkungen der allgemeinen Krankheitsentwicklung »nicht vollumfänglich« vorhersagen ließen. »Eine Herausforderung bleibt weiterhin die große Krankheitswelle, die auch die Verkehrsunternehmen erfasst hat«, so Genilke. Odeg-Geschäftsführer Lars Gehrke räumte am Freitag im RBB ein, dass das Verkehrsunternehmen die Probleme erst im »ersten Quartal« in den Griff bekommen werde. Bei der Odeg gebe es einen Krankenstand von teils über 20 Prozent, berichtete er.
Fehlendes Personal ist auch im Stellwerk im südbrandenburgischen Falkenberg/Elster ein Problem, das über die Weihnachtsfeiertage nicht durchgehend besetzt werden konnte, weswegen die Züge eher endeten. Zu kämpfen hat der Regionalverkehr dabei aber aktuell nicht nur mit Blick auf die Personalengpässe. Auch infrastrukturelle Probleme machen dem Betrieb Probleme.
Der RE1 etwa fährt wie viele andere Züge über die Berliner Stadtbahn, eine Strecke, die teils als chronisch überlastet gilt. Wenn verspätete Fernverkehrszüge auf die Strecke geleitet werden, hält das die Nahverkehrszüge auf. Hinzu kamen Kapazitätsprobleme, weil Gleise am Ostbahnhof wegen Bauarbeiten nicht benutzbar waren. Der Fernverkehr endete zuletzt immer wieder am Bahnhof Gesundbrunnen, um die Stadtbahn zu entlasten. Bei dem Treffen am Freitag wurde verabredet, einen Zugkoordinator für die Stadtbahn einzusetzen, »der den pünktlichen Zulauf der Züge nach Berlin überwacht und verspätete Züge gezielt in freie Trassenlücken disponiert«.
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